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Berlin: Aufregung um Islamisten-Demo

BERLIN (inn) – Hunderte Islamisten wollen am kommenden Samstag in der deutschen Hauptstadt den „Al-Quds-Tag“ begehen und gegen Israel demonstrieren. Linke, liberale und rechte Gruppen machen dagegen mobil – die Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz vor.
Teilnehmer des "Al-Quds-Tages" in Berlin 2011.

Die Demonstranten – 2011 waren es 600 – marschieren traditionell nach Geschlechtern getrennt auf, skandieren anti-israelische Parolen, zeigen palästinensische Fahnen und Banner der Hisbollah. Sie kommen damit einem Aufruf des iranischen Revolutionsführers Ajatollah Chomeni von 1979 nach, „internationale muslimische Solidarität“ mit den Palästinensern zu demonstrieren.
„Stünden rechtsradikale Glatzen dahinter, wäre eine solche Demonstration doch längst verboten“, empört sich der Journalist Gunnar Schupelius im Berliner Boulevardblatt „B.Z.“. „So aber sehen wir Iraner, Türken, Araber. Wir verstehen sie nicht und nehmen nicht zur Kenntnis, dass sie die Juden mit dem Tod bedrohen.“ Der Reporter fordert ein Verbot der Kundgebung und weist darauf hin, dass die Veranstalter auf ihrer Internetseite ihre Solidarität mit dem syrischen Diktator Baschar Assad äußern. Die Islamisten bedrohten jedoch nicht nur Juden, sondern auch solche Muslime, die sie für abtrünnig halten. „Diese Hass-Demo fällt doch nicht mehr unter Meinungsfreiheit“, so Schupelius. „Eher unter Volksverhetzung.“
Die Berliner Polizei bereitet sich indes auf einen Großeinsatz vor und hat Hilfskräfte aus anderen Bundesländern angefordert. Die jüdische Gemeinde zu Berlin und das linke „Antifaschistische Berliner Bündnis gegen den Al-Quds-Tag“ haben auch eine Demonstration angemeldet. Ebenfalls am Samstag will die rechtsgerichtete Partei „Pro Deutschland“ mit ihren Kundgebungen fortfahren und mehrere Treffen vor Moscheen und linken Szene-Treffpunkten abhalten. Wie die „Berliner Zeitung“ berichtet, wollen die Aktivisten dabei wie schon auf früheren Veranstaltungen Bilder der Mohammed-Karikaturen zeigen, die 2005 gewalttätige Proteste in der muslimischen Welt ausgelöst hatten. Zu jeder einzelnen der „Pro Deutschland“-Kundgebungen am Samstag sind Gegendemonstrationen mit mehreren Hundert Teilnehmern angemeldet.

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