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Gaza-Siedler sieben Jahre im Provisorium

JERUSALEM (inn) – Sieben Jahre nach dem israelischen Gaza-Rückzug haben zwei Drittel der ehemaligen Siedler noch keine dauerhafte Bleibe gefunden. Dies geht aus einem Bericht des „Gusch Katif-Komitees“ hervor. Gusch Katif hieß die 2005 geräumte jüdische Verbandsgemeinde im Gazastreifen.
In Nitzana sind viele evakuierte Gaza-Siedler vorübergehend untergebracht – seit sieben Jahren.

Dem Bericht zufolge sind nur 35 Prozent der israelischen Familien, die vor sieben Jahren evakuiert wurden, an ihrem endgültigen Wohnort angekommen. Die restlichen ehemaligen Siedler leben in provisorischen „Caravillen“ oder in Übergangswohnungen.
Die Arbeitslosenquote unter den Evakuierten liegt derzeit bei 16 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit dem Rückzug. Im Jahr 2006 befand sie sich mit 73 Prozent auf dem Höchststand. Vor der Räumung der Siedlungen wurde der Anteil der Erwerbslosen mit 4 Prozent beziffert.
„Dass es dem Staat Israel nicht gelungen ist, die Evakuierten aus Gusch Katif zu unterstützen, wurde vor zwei Jahren durch ein staatliches Komitee festgestellt“, sagte der Vorsitzende des Gusch Katif-Komitees, Elieser Orbach, der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. „Seither hat es Bemühungen gegeben, die Evakuierten durch Gesetze zu fördern, aber nicht genug.“
Lior Kalfa aus der zerstörten israelischen Ortschaft Neveh Dekalim lebt in Nitzana, das ursprünglich als Übergangswohnort gedacht war. Doch die Zahl der Bewohner hat sich seit 2005 nicht wesentlich verringert. Kalfa bleibt dennoch zuversichtlich: „Diese Gegend sollte schon lange wieder ein Wassermelonenfeld werden. Jeder kommt zurecht, sowohl einzeln als auch zusammen als Gemeinschaft. Wir versuchen, positiv zu bleiben.“
Ein Bericht von 2010 hatte darauf hingewiesen, dass die meisten Dauerwohnsitze noch gebaut werden müssten. Die Arbeitslosigkeit unter den ehemaligen Siedlern sei doppelt so hoch wie unter dem Rest der israelischen Bevölkerung. Viele benötigten Sozialhilfe. „Der Erholungsprozess der Evakuierten ist alles andere als vorüber“, hieß es in dem Report.
Bis Ende 2011 hätten alle früheren israelischen Bewohner des Gazastreifens in ihren neuen Häusern leben sollen. Doch für viele wurde noch kein dauerhafter Wohnort gefunden.
Am Donnerstagabend gab es an unterschiedlichen Orten Gedenkveranstaltungen für den Rückzug vor sieben Jahren, auch außerhalb Israels. Dort wurden Spenden für die Organisation „JobKatif“ gesammelt, die sich der Arbeitslosen aus Gusch Katif annimmt.

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