Ehud Olmert hat zwar erklärt, auch nach seinem Freispruch nicht in die Politik zurückkehren zu wollen – nach den Ergebnissen einer neuen Umfrage von „Smith Research“ und der Zeitung „Jerusalem Post“ sollte er sich diese Entscheidung vielleicht noch einmal überlegen. Sollte er nämlich eine neue gemäßigte Partei gründen, in der Kadima und „Jesch Atid“ unter einen Hut kämen, so könnte diese bei der nächsten Wahl 30 Sitze im Parlament gewinnen und läge damit vor Netanjahus Likud-Partei (27 Sitze). Die neue Olmert-Partei würde vor allem in den Lagern von Likud und Avoda Stimmen abschöpfen und könnte wohl eine neue Regierung bilden, schreibt die „Jerusalem Post“. „Jesch Atid“ wurde erst im Januar 2012 vom früheren Fernsehmoderator Jair Lapid gegründet.
Sollte Olmert an die Spitze von Kadima zurückkehren, käme die Partei auf 17 Sitze – deutlich mehr als die acht, als sie unter ihrem jetzigen Vorsitzenden Schaul Mofas erreichen könnte. Auf die Frage, wer für das Amt des Premierministers am besten geeignet sei, konnte Netanjahu die meisten Stimmen der befragten für sich verbuchen. 33 Prozent halten ihn für am kompetentesten, gefolgt von Oppositionsführerin Schelly Jachimowitsch (15 Prozent), Olmert mit 12 und Außenminister Avigdor Lieberman mit 10 Prozent. Nur 3 Prozent sprachen sich für Mofas aus.
Während Netanjahu besonders bei Wählern unter 30 beliebt ist, liegt Olmerts Kernzielgruppe bei den über 50-Jährigen. Für die Umfrage wurden am Mittwoch 500 repräsentativ ausgewählte Israelis befragt. Die Fehlerspanne liegt bei 4,5 Prozent.
