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„Ein Leben für den jüdischen Staat“

JERUSALEM (inn) – Der siebente israelische Regierungschef, Jitzhak Schamir, ist am Montagabend in Jerusalem beigesetzt worden. Ranghohe Politiker würdigten seine Verdienste um den jüdischen Staat. Er war am Samstag im Alter von 96 Jahren verstorben.
Auf dem Militärfriedhof auf dem Herzlberg ist der frühere israelische Regierungschef Jitzhak Schamir beigesetzt worden.

Premierminister Benjamin Netanjahu zitierte in seiner Traueransprache auf dem Herzlberg aus der israelischen Unabhängigkeitserklärung: „Im Lande Israel entstand das jüdische Volk.“ Das Land Israel und das jüdische Volk seien stets die höchsten Prioritäten des verstorbenen Likud-Politikers gewesen. „Sie haben seine Weltanschauung diktiert und immer seine Politik geleitet. Diese beiden Dinge, das Land Israel und das jüdische Volk, waren für Jitzhak Schamir kompromisslose Grundsätze. Er hat ihnen sein ganzes Leben lang gedient“, sagte Netanjahu laut einer Mitteilung seines Büros.
„Vor der Staatsgründung war er ein anonymer Soldat im Untergrund. Nach der Staatsgründung war er ein anonymer Soldat im Mossad“, fügte der Premierminister an. „Später in seinen offenkundigen und höheren offiziellen Rollen – Knessetsprecher, Außenminister und Regierungschef – war Jitzhak Schamir bereits wohlbekannt. Doch selbst dann war ich immer beeindruckt davon, dass er sich in seinem Herzen und durch sein demütiges Verhalten weiterhin als denselben anonymen Soldaten ansah, der dem Volk und dem Land diente. Er bat nie um irgendeine Anerkennung oder Wertschätzung. Er strebte nicht nach Popularität oder Respekt. Jede Tat und Entscheidung, die er machte, musste einen einfachen Test bestehen – war es gut für das jüdische Volk und das Land Israel?“
Weiter sagte Netanjahu: „Er glaubte von ganzem Herzen, dass sein Amt als Regierungschef ihn mit der Verantwortung beauftragt habe, die riesige historische Aufgabe fortzuführen, das jüdische Volk von den Enden der Erde ins Land unserer Vorfahren zu bringen und unsere nationale Heimstatt in unserem Land zu festigen. Er war stur und misstrauisch, wenn er mit irgendeiner Idee konfrontiert wurde, die eine Verkleinerung der Grenzen des Heimatlandes bedeutet hätte. Seine Treue zum Heimatland kannte keine Grenzen.“
In seiner Ansprache ging Netanjahu auch auf die Kritik an Schamir ein: „Es ist kein Geheimnis, dass manche Menschen in aller Welt mit seinen Standpunkten nicht einverstanden waren. Aber ich habe ihn in viele Sitzungen begleitet und war beeindruckt, und Sie können ebenfalls beeindruckt sein, dass Weltpolitiker mit der Zeit lernten, seine große Standhaftigkeit im Hinblick auf Israels nationales Interesse und die Sicherheit zu schätzen und zu respektieren. In seiner Zeit als Regierungschef, auch wenn er bei seinen Standpunkten keine Kompromisse einging, hat eine bedeutende Zahl von Staaten diplomatische Beziehungen mit Israel eröffnet oder erneuert.“ Dazu gehörten die Sowjetunion, China, Indien und Spanien.
Auch Staatspräsident Schimon Peres sprach bei der Trauerfeier „Wir haben sechs Jahre lang in derselben Regierung gedient. Wir kamen aus und blieben in verschiedenen Gedankenschulen, obwohl wir die gleichen Wurzeln teilten“, sagte er einem Bericht der Zeitung „Yediot Aharonot“ zufolge. Schamir habe sich durch vorübergehende Trends in seiner festen Meinung nicht beeinflussen lassen.
Vor der Beisetzung war der Sarg im israelischen Parlament aufgebahrt worden. Knessetsprecher Reuven Rivlin lobte Schamir als „festen, unzerbrechlichen Felsen“. Er fügte hinzu: „Sie haben das Gewicht dieser Nation, ihre Vergangenheit und Zukunft, auf Ihren Schultern getragen.“ Die einzige Schwäche des früheren Regierungschefs sei dessen bedingungslose Liebe gewesen – zum jüdischen Volk, zum angestammten Heimatland und zu seiner Familie.
Schamir wurde an der Seite seiner Ehefrau Schulamit bestattet, die im vergangenen Jahr verstorben war.

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