In einem Brief an UEFA-Präsident Michel Platini äußerte sich Radschub besorgt über drei Spieler: den palästinensischen Mittelfeldspieler Mahmud al-Sarsak, den Olympia-Torwart Omar Abu Rois und Ramallah-Spieler Mohammed Nimr. Alle drei seien in Israel ohne Anklage inhaftiert. „Wir sind zutiefst besorgt über die Situation unserer Fußballspieler. (…) Wir bitten Ihre Exzellenz, Israel nicht die Ehre zu geben, Gastgeber der nächsten UEFA-U21-Meisterschaft 2013 zu sein“, schreibt Radschub in dem Brief an Platini mit dem Datum vom Dienstag. Dieses Schreiben liegt der französischen Nachrichtenagentur AFP vor.
Von der UEFA gibt es nach Angaben der Agentur derzeit noch keinen Kommentar dazu.
Al-Sarsak wurde im Juli 2009 verhaftet, als er den Gazastreifen verließ, um einen Vertrag mit einem Fußballteam im Westjordanland zu unterzeichnen. Ende März dieses Jahres hat er einen Hungerstreik begonnen. Seit kurzem trinke er jedoch wieder Milch (Israelnetz berichtete). Abu Rois ist laut des Briefs im Februar festgenommen worden. Ihm wird der Beschuss einer israelischen Armee-Patrouille vorgeworfen. Nimr sei auch im Februar festgenommen worden, warum, sei jedoch unklar. „Für Athleten in Palästina gibt es keine richtige Bewegungsfreiheit und das Risiko, inhaftiert oder sogar getötet zu werden, ist allgegenwärtig“, schrieb Radschub weiter.
Unterdessen schrieben der ehemalige französische Nationalspieler Eric Cantona und neun weitere Prominente am Dienstag einen Brief an Platini und den britischen Sportminister Hugh Robertson. Darin äußerten sie laut AFP ihre Bedenken: „Wir sind alle schockiert über rassistische Gesänge während der Fußballspiele in Polen und der Ukraine zur EM 2012. Fußball-Gremien und Politiker haben ihre Verurteilung ausgesprochen. (…) Warum schweigt die selbe Gruppe, wenn Israel der Gastgeber der UEFA U21-Meisterschaft ist?“ Es sei an der Zeit, von Israel die selben Standards von Gleichheit, Gerechtigkeit und Respekt gegenüber des Völkerrechts zu fordern, wie von anderen Staaten.
