„Israel geht mit den Palästinensern so um, wie einst die Nazis mit den Juden.“ Dieser Aussage stimmen 38 Prozent der Norweger zu. 25 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Juden das Andenken an den Holocaust ausnutzten, um sich Vorteile zu verschaffen. 26 Prozent denken, dass Juden „sich selbst für etwas Besseres halten“.
Für die repräsentative Studie wurden bereits im November 2011 1.522 Menschen vom amerikanischen Meinungsforschungsinstitut Gallup befragt. Nun wurde sie vom in Oslo ansässigen Zentrum für Holocaust-Studien und Religiöse Minderheiten veröffentlicht.
76 Prozent all derer, die anti-jüdische Positionen vertreten, haben ähnliche Gefühle auch Muslimen gegenüber, berichtet die israelische Zeitung „Ha´aretz“. Bei 12 Prozent der Norweger seien „besonders schwerwiegende Vorurteile“ gegen Juden festzustellen.
Die „Jerusalem Post“ berichtete indes am Mittwoch von einem offenbar antisemitischen Vorfall an einer Schule in Norwegen. Ein Schüler habe demnach einem jüdischen Mitschüler mit einer erhitzten Münze eine Brandverletzung zugefügt, weil dessen Vater ein Israeli sei. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum wandte sich daraufhin mit einem Brief an das norwegische Justizministerium, in dem darauf hingewiesen wurde, dass das Opfer nicht zum ersten Mal aufgrund seines israelischen Hintergrundes angegriffen worden sei.
So habe sich die Mutter des Jungen bereits 2010 über die Mobbing-Attacken beschwert, ohne dass eine Reaktion der Schule oder der Behörden erfolgt sei. Der Junge selbst habe gesagt, er müsse seine Herkunft vor muslimischen und norwegischen Kindern verbergen, um antisemitischen Angriffen zu entgehen.