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Schavuot: Dank für Torah und erste Früchte

Broccolipai, verschiedene Arten von Käse, guter Wein und als Dessert Käsekuchen, süße Wasser- und Honigmelonen, Trauben ohne Kerne, Pfirsiche, Nektarinen, eine Weizengarbe als Dekoration. So wird das Schavuotfest - das Fest der Erstlingsfrüchte und des Wortes - gefeiert. Der Synagogenbesuch dauert an diesem Fest, das am Samstagabend beginnt, eine ganze Nacht.

Anweisungen, dieses und andere Feste zu feiern, finden sich in 3. Mose 23 und 5. Mose 16: "Der Herr redete mit Mose und sprach: Sage den Kindern Israel und sprich zu ihnen. Dies sind die Feste des Herrn, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen; dies sind meine Feste…" Das Volk lagerte noch in der Wüste, als der Herr es durch Mose auf den Einzug in das verheißene Land vorbereitete: "Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch geben werde, und es aberntet, so sollt ihr die erste Garbe eurer Ernte zu dem Priester bringen…Danach sollt ihr zählen vom Tage nach dem Sabbat, da ihr die Garbe als Schwingopfer darbrachtet, sieben ganze Wochen…nämlich fünfzig Tage und dann ein neues Speiseopfer dem Herrn opfern."

Das hebräische Wort "Schavuot" bedeutet ganz einfach "Wochen". Von der neuen Ernte sollten die Kinder Israel nichts essen, solange sie nicht ihre Erstlingsgabe dem Herrn gebracht hatten. Nachdem diese geweiht worden war, durfte sie mit Dank genossen werden. Dabei sollten aber die Armen und Fremden nicht vergessen werden (3. Mose 23,22).

Jeder wird mit Gaben gesegnet

"Erstlinge" sind in der Bibel erste Früchte, erste Garben, aber auch die erstgeborenen Söhne und das erstgeborene männliche Vieh. Das alles gehört dem Herrn. Es sind seine Gaben, sein Segen und es gibt anscheinend niemanden, der mit gar nichts gesegnet wurde, denn: "du sollst das Wochenfest halten dem Herrn, deinem Gott, und eine freiwillige Gabe deiner Hand geben je nach dem, wie dich der Herr, dein Gott gesegnet hat" (5.Mose 16,10).

Freude gehört untrennbar zu den biblischen Festen. Freude für alle ist ein Gebot im Judentum: "Und du sollst fröhlich sein vor dem Herrn, deinem Gott, du und dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd und der Levit, der in deiner Stadt lebt, der Fremdling, die Waise und die Witwe, die in deiner Mitte sind" (5.Mose 16,11). Dieses Gebot der Freude wird vom Apostel Paulus aufgegriffen und zeitlich unbegrenzt den Gläubigen weitergegeben: "Freuet euch in dem Herrn allewege, und aber mal sage ich: Freuet euch!" (Philipper 4,4; 1. Thessalonicher 5,16). Israelis können Feste feiern, sich freuen und sie genießen. Ein Fest vorzubereiten ist viel Arbeit. Das gehört zum Lebensrhythmus in Israel und da wird viel investiert. Oft sieht man Väter im Park, die den Müttern kleine Kinder abnehmen, damit diese putzen, kochen und backen können. Danach gilt es mit der Arbeit aufzuhören. Auch das ist eine Lebenskunst, die dem jüdischen Volk gegeben ist.

Die letzte Anweisung bezüglich des Wochenfestes in 5. Mose, bevor das Laubhüttenfest vorgestellt wird, lautet: "Denke daran, dass du Knecht in Ägypten gewesen bist" (5. Mose 16,12). Es hilft tatsächlich, fröhlich und dankbar zu sein, wenn man sich darüber bewusst ist, aus welchem Zustand einen Gott herausgeholt hat. Für das jüdische Volk ist es ein Vorrecht, nach zweitausend Jahren Diaspora das Wochenfest wieder im eigenen Land feiern zu dürfen.

Gottes Wort mit Milch verglichen

Aus den Zeitangaben im 1. Kapitel des 2. Buches Mose versteht das jüdische Volk, dass etwa in dieser Zeit der Ernte die Torah gegeben wurde. Heute ist es nicht mehr möglich, Gaben und Opfer im Tempel darzubringen. Deshalb wird das Wort Gottes zum Inhalt dieses Festes und mit Milch verglichen. Dieser Vergleich muss eine lange Tradition haben, denn die jüdischen Schreiber, deren Briefe wir im Neuen Testament lesen können, haben die Anfänger im Glauben ermahnt, nach dieser Milch begierig zu sein: "So leget nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei und Neid und alle üble Nachrede und seid begierig nach der vernünftigen lauteren Milch wie die neugeborenen Kindlein" (1. Petrus, 1-2).

Die Reiferen im Glauben dagegen wurden ermutigt, zu fester Speise überzugehen und nun nicht bei der Lehre für Anfänger zu bleiben: "Und ich, liebe Brüder, konnte auch mit Euch nicht reden als mit geistlichen Menschen, sondern als mit fleischlichen, wie mit jungen Kindern in Christus. Milch habe ich euch zu trinken gegeben, und nicht feste Speise, denn ihr konntet sie nicht vertragen. Auch jetzt könnt ihrs noch nicht" (1. Korinther 3,1-2; Hebräer 5,6).

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