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Literaturpreis für Aharon Appelfeld

LONDON (inn) - Der israelische Schriftsteller Aharon Appelfeld hat den britischen "Independent foreign fiction prize" gewonnen. Ausgezeichnet wurde er für seinen Holocaust-Roman "Blumen der Finsternis."

Der Literaturpreis wird einmal im Jahr für einen nicht-englischsprachigen Roman und seine englische Übersetzung verliehen. In diesem Jahr wurden der jüdische Autor Appelfeld und der Übersetzer Jeffrey M. Green in London geehrt. Beide bekamen ein Preisgeld von 5.000 Pfund (etwa 6.250 Euro).
 
Der Roman "Blumen der Finsternis" ist schon vor sechs Jahren auf Hebräisch erschienen. Er erzählt die Geschichte des elfjährigen jüdischen Jungen Hugo, der sich während des Zweiten Weltkrieges in einem Bordell versteckte.

Die Geschichte basiert auf dem Leben des heute 80-jährigen Autors. Appelfeld kam im Alter von sieben Jahren in ein Arbeitslager. Er überlebte den Holocaust und gelangte 1946 ins britische Mandatsgebiet Palästina. Seitdem spricht und schreibt er auf Hebräisch. Die deutsche Sprache, die er als Kind sprach, bezeichnet der israelische Autor als "die Sprache der Mörder", wie die britische Zeitung "The Guardian" berichtet.

Die Juroren lobten das preisgekrönte Werk für die Kombination von "tiefer Sinnlichkeit" und "unergründlicher Brutalität". Appelfeld sagte bei seinem Besuch in London: "Ich wollte die dunkelsten Orte des menschlichen Verhaltens erkunden und zeigen, dass selbst dort Großzügigkeit und Liebe überleben kann, dass Menschlichkeit und Liebe Grausamkeit und Brutalität überwinden kann."

Der Preis wurde 1990 von der britischen Tageszeitung "The Independent" ins Leben gerufen. Seit 2002 wird er von der Wohltätigkeitsorganisation "Booktrust" verwaltet.

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