Schapira war offizieller Kandidat für das Amt von den drei größten Parteien Likud, Kadima und Israel Beiteinu. Anfang Mai war der 67-Jährige von 70 Knessetmitgliedern nominiert worden. Allerdings konnte er erst im dritten Wahlgang die nötigen Stimmen auf sich vereinen. Für einen Sieg sind mindestens 61 Stimmen nötig. In den ersten beiden Wahlgängen waren lediglich 58 beziehungsweise 59 Abgeordnete für Schapira. Im dritten Wahlgang waren es 68. Für den Gegenkandidaten Elieser Rivlin hatten schlussendlich 40 Knessetvertreter gestimmt.
Der Tageszeitung "Jerusalem Post" zufolge hatten unter anderem mehrere Kadima-Mitglieder dem stellvertretenden Präsidenten des Obersten Gerichtshofes Rivlin ihre Stimme gegeben. Sie protestierten mit dieser Wahl gegen die Bildung einer Einheitsregierung aus Likud und Kadima. Der Kadima-Vorsitzende Schaul Mofas hatte sich erst vor acht Tagen mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu auf eine Große Koalition geeinigt und damit in letzter Minute Neuwahlen abgewendet. Dieser Schritt war nicht bei allen Kadima-Mitgliedern auf Wohlwollen gestoßen.
Schapira wird sein Amt am 4. Juli aufnehmen. Die Amtszeit beträgt sieben Jahre.