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Raheb: Systematische Benachteiligung in Israel

BERLIN (inn) - Mitri Raheb, Pfarrer aus Bethlehem, hat bei einer Anhörung im Deutschen Bundestag scharfe Kritik an Israel geübt. Jeder, der nicht Jude sei, werde dort systematisch benachteiligt, erklärte er. Der Palästinenser war von der Linken als Experte zur Lage religiöser Minderheiten in Nahost eingeladen worden.

Raheb verglich die Lage religiöser Minderheiten in den palästinensischen Gebieten und Israel. Seiner Meinung nach wird jeder, der nicht jüdisch ist, in Israel systematisch benachteiligt. Der Staat betrachte jeden Christen automatisch als Palästinenser, die Christen in Gaza und der Westbank wiederum litten unter der israelischen Besatzung. Eine amerikanische Studie habe ergeben, dass es den Christen in den palästinensischen Gebieten besser gehe als jenen in Israel. Raheb kritisierte zudem eine "extern gelenkte Medienkampagne christlicher Zionisten", die vorgebe, die Palästinensische Autonomiebehörde diskriminiere Christen. "Diese Zionisten gibt es übrigens auch in Deutschland", sagte er.

Zu der Anhörung vor dem Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages waren weitere Experten geladen, etwa die Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher oder Ruth Jüttner von "Amnesty International". Niemand außer Raheb aber thematisierte die Lage in Israel.

Für seinen Einsatz zur Verständigung von Christen, Juden und Muslimen war Raheb erst im Februar  mit dem "Deutschen Medienpreis" des Unternehmens "Media Control" ausgezeichnet worden. Das war auf heftige Kritik durch die "Deutsch-Israelische Gesellschaft" gestoßen. Deren Präsident Reinhold Robbe erklärte, Raheb habe unter anderem einen Boykott israelischer Waren befürwortet. Zudem ergingen Protestbriefe an den ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog, der die Laudatio auf den palästinensischen Theologen Raheb hielt. Die "Deutsche Initiative für den Nahen Osten" verteidigte die Preisvergabe an Pfarrer Raheb. Vorwürfe gegen ihn seien unbegründet und verzerrend, sagte der Sprecher der Initiative, Manfred Erdenberger. Auch die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) nahm Raheb in Schutz und sprach von einer Verleumdungskampagne.

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