Von den französischen Wählern in Israel gaben 92,8 Prozent dem konservativen Kandidaten Sarkozy ihre Stimme. Das waren 9.186 Wahlberechtigte. Herausforderer Hollande erhielt nur 7,2 Prozent – der sozialistische Politiker wurde von 713 Wählern unterstützt. Einer der Wahlteilnehmer war der israelische Soldat Gilad Schalit, der im Oktober nach über fünf Jahren aus palästinensischer Geiselhaft freigekommen war. Er hat auch die französische Staatsbürgerschaft.
Ein 62-jähriger Mann aus Paris, der 2009 nach Israel eingewandert ist, sagte der Tageszeitung "Yediot Aharonot", Franzosen hätten nicht für Hollande gestimmt, sondern gegen Sarkozy. "Die schwierige wirtschaftliche Lage, Sarkozys Persönlichkeit und die Medien, die sich über den scheidenden Präsidenten lustig gemacht haben, haben das Ihre getan."
Ein weiterer Wähler in Israel lobte Sarkozys Verhältnis zu den Juden in Frankreich und zu Israel: "Die Niederlage der Rechten hat die jüdische Gemeinschaft in eine unangenehme Lage gebracht, weil die entschiedene Mehrheit der Juden Frankreichs, auch diejenigen, die in Israel wohnen, die Rechte und besonders Nicolas Sarkozy unterstützen. Es handelt sich um den ersten französischen Führer, von dem man sagen kann, dass er die Lage in Israel vollständig erkannt, Solidarität bekundet und den Staat unterstützt hat. Die Juden Frankreichs sehen in ihm einen pro-israelischen Führer."
Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis konnte Hollande in der Stichwahl insgesamt 51,62 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinigen. Sarkozy erhielt demnach 48,38 Prozent. Die offizielle Amtsübergabe ist für den 15. Mai geplant.