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Israelreise: Unionspolitiker im interreligiösen Gespräch

JERUSALEM / BERLIN (inn) - Die christliche Minderheit in Israel und Palästina spielt eine wichtige Rolle als Brückenbauer im Nahen Osten. Dieses Fazit zieht Staatssekretär Hermann Kues im Rückblick auf seine Israelreise. Vergangene Woche war eine Gruppe christlicher Unions-Politiker ins Heilige Land gereist, um ein Zeichen der Solidarität mit den Christen im Heiligen Land zu setzen.

"Christen haben eine große Chance in Israel. Sie haben das Judentum als Grundlage, können aber auch auf Muslime zugehen", sagte Kues gegenüber Israelnetz. "Sie können eine vermittelnde Funktion einnehmen." Im Dialog zwischen den Religionen gebe es "positive Dinge, aber auch viel Fremdheit. Aus diesem Grund sollte es häufiger Veranstaltungen geben, bei denen sich Christen, Muslime und Juden begegnen. Religion wird teilweise ausgenutzt für politische Ziele". Werde Religion als Instrument verwendet, sei dies "verwerflich", meint der Staatssekretär im Bundesfamilienministerium.

Die Gruppe um Kues traf sich zu interreligiösen Gesprächen mit dem Rabbiner David Rosen und dem Scheich Mohammed Azzam al-Khatib al-Tamimi. Al-Tamimi, der Direktor der Wakf-Stiftung, empfing die Delegation auf dem Tempelberg. Zudem besuchten die Politiker die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem und legten einen Kranz nieder.

Kues zum Grass-Gedicht

Die Diskussion um das israelkritische Gedicht von Günter Grass "wird in Israel wahrgenommen", teilte Kues gegenüber Israelnetz mit. "Ich denke aber, die Diskussion darüber ist abgeschlossen. Es gibt Spannung in der Siedlungspolitik und sie ist auch nicht überzeugend. Grass ist allerdings am wenigsten geeignet, solch eine Kritik zu üben."

An der Reise des Kardinal-Höffner-Kreises nahm auch die religionspolitische Sprecherin der Unions-Fraktion, Maria Flachsbarth, teil. Weitere Vertreter waren Franz Josef Jung, Monika Grütters oder Johannes Singhammer. Der Kardinal-Höffner-Kreis ist nach dem ehemaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Joseph Kardinal Höffner, benannt. Dieser wurde 2003 postum durch die israelische Gedenkstätte Yad Vashem zu einem der "Gerechten unter den Völkern" ernannt, weil er in der Zeit des Nationalsozialismus jüdische Mädchen vor dem Regime versteckte.

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