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Türkei verhindert Israels Beteiligung an NATO-Gipfel

CHICAGO (inn) - Die Türkei hat die Teilnahme Israels an einem NATO-Gipfel in Chicago im kommenden Mai verhindert. Als Grund nannte sie die Weigerung Israels, sich für die blutige Erstürmung der "Mavi Marmara" im Mai 2010 zu entschuldigen und Schadenersatz an die Hinterbliebenen der bei dem Vorfall Getöteten zu zahlen.

Der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu hatte in der vergangenen Woche bei einem Treffen der NATO-Außen- und Verteidigungsminister in Brüssel ein Veto gegen Israels Beteiligung an dem Gipfel in den USA eingereicht. Ein hochrangiger türkischer Regierungsvertreter teilte gegenüber der türkischen Tageszeitung "Hurriyet" mit: "Es wird keine israelische Präsenz bei dem NATO-Treffen geben, bis sie eine formale Entschuldigung geäußert und Entschädigungszahlungen für die türkischen Bürger geleistet haben, die ihre Kommandos in internationalen Gewässern getötet haben." Er bezog sich dabei auf die Erstürmung des Schiffes "Mavi Marmara" im Mai 2010 durch israelische Soldaten, bei der neun türkische Aktivisten ums Leben gekommen waren.

Die Länder, die eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und der Türkei wünschten, sollten Israel den Rat geben, die türkischen Forderungen zu erfüllen, fuhr der Vertreter weiter fort.

Mehrere Staaten, darunter die USA und Frankreich, hätten die Türkei bei dem Treffen in Brüssel dafür kritisiert, dass sie ihre bilateralen Probleme mit Israel vor die NATO bringe. Einige Minister hätten sogar angekündigt, sie würden ihr Veto gegen die Beteiligung Ägyptens, Mauretaniens, Algeriens, Marokkos und anderer Staaten beim Mediterranen Dialog einreichen, wenn die Türkei weiter so gegen Israel handle. Dies sei eine "Verletzung der NATO-Werte".

Laut "Hurriyet" hat die Türkei bisher mehrere Versuche Israels verhindert, seine Partnerschaft mit der NATO zu vertiefen – unter anderem die Eröffnung eines israelischen Büros im NATO-Hauptquartier in Brüssel.

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