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Spion Pollard bleibt in Haft

BUTNER (inn) - Der in den USA inhaftierte Spion Jonathan Pollard ist nach einem zehntägigen Krankenhausaufenthalt wieder ins Gefängnis zurückgekehrt. Die US-Regierung will ihn trotz seines Gesundheitszustandes nicht aus der Haft entlassen. Israelis und Angehörige sind besorgt.

Wie die Tageszeitung "Yediot Aharonot" berichtet, durfte Pollard nach seiner Entlassung aus der Klinik zwei Minuten mit Ehefrau Esther telefonieren. Diese sagte, er habe sich schwach angehört und  Schwierigkeiten beim Sprechen gehabt. Sie habe ihn darüber informiert, dass sich Israels Staatspräsident Schimon Peres persönlich bei US-Präsident Barack Obama für ihn eingesetzt habe. Daraufhin habe der Inhaftierte sie gebeten, ihm persönlich zu danken und ihn zu ermutigen, nicht aufzugeben.

Peres hatte in einem Brief an Obama die große Besorgnis über Pollards nachlassende Gesundheit unterstrichen, die in Israel und bei den Angehörigen herrsche. Am vergangenen Dienstag teilte das Weiße Haus mit, es habe seinen Standpunkt nicht geändert.

Der Spion ist in Butner im US-Bundesstaat North Carolina inhaftiert. Esther Pollard sagte, sie sei angesichts des Gesundheitszustandes tief besorgt über seine Rückkehr ins Gefängnis. Er werde dort weiter arbeiten müssen. "Ich habe einfach Angst um sein Leben."

Hintergrund

Pollard, ein jüdisch-amerikanischer Mitarbeiter des Geheimdienstes der US-Marine, war am 21. November 1985 verhaftet worden. Er ist der einzige Spion für ein befreundetes Land, der in den Vereinigten Staaten zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt wurde. Tausende Israelis setzen sich für seine Freilassung ein.

Sicherheitsbeamte der israelischen Botschaft in Washington hatten Pollard zum Verlassen des Geländes aufgefordert. Dorthin waren der Geheimdienstmitarbeiter und seine damalige Frau Anne geflüchtet, nachdem sie Agenten der Bundespolizei FBI in einem Auto hinter sich bemerkt hatten.

Die damalige israelische Regierung unter Premierminister Schimon Peres erklärte laut einem Bericht der Tageszeitung "Ha´aretz" vom November 1985, sie wisse "nichts von Pollards Arbeit für Israel". Die Regierung berief jedoch drei Diplomaten zurück nach Jerusalem und reichte eine offizielle Entschuldigung für den Vorfall nach. Erst 1998 räumte Israel offiziell ein, dass Pollard für den jüdischen Staat spioniert habe.

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