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Palästinensische Journalisten boykottieren Medienpreis

RAMALLAH (inn) - Angeboten, aber nicht angenommen: Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hat einen Medienpreis für "beispielhafte Berichterstattung" ausgeschrieben. Palästinensische Journalisten riefen jedoch zum Boykott auf.

Der Premier im Westjordanland, Salam Fajjad, lud palästinensische Journalisten ein, noch  in der ersten Aprilhälfte Berichte aus Fernseh, Print und Internet für die Auszeichnung einzureichen. Mit dem Preis sollten "die lokalen Medien gefördert und Journalisten ermutigt werden, miteinander zu konkurrieren und Qualität zu produzieren". Schon im Mai soll der Gewinner des Medienpreises bekanntgegeben werden. Davon berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur "Ma´an".

Jedoch rief der Verband palästinensischer Journalisten nun zum Boykott dieser Ausschreibung auf. Als Grund nannte er vorausgegangene Eingriffe des Staates in die Freiheit der Medien. Am Mittwoch hatte ein palästinensisches Gericht entschieden, den Reporter Josef al-Schajeb für 15 Tage zu inhaftieren. Er soll einen Bericht für eine jordanische Zeitung verfasst und darin Quellen zitiert haben, die den Palästinensern gegenüber "Vorwürfe" machten. Die Regierung in Ramallah fordert daher nun eine Schadensersatzsumme von viereinhalb Millionen Euro.

Fajjad betonte infolgedessen umso deutlicher die Bedeutung der Medien für die Regierung. "Eine der wichtigsten Säulen eines unabhängigen palästinensischen Staates, wie sie die vierte Gewalt des Staates repräsentiert, muss respektiert werden." Der Preis sei daher vor zwei Jahren als "Bekenntnis zum Frieden" ins Leben gerufen worden, der "die Presse- und Meinungsfreiheit fördern" solle.

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