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Pilgern, beten und fordern

NABLUS (inn) - Mehrere hundert gläubige Juden haben sich Mittwochabend zum Gebet am Josefsgrab versammelt, einer heiligen Stätte im palästinensischen Autonomiegebiet. Unter ihnen war auch Verkehrsminister Jisrael Katz (Likud), der die Souveränität Israels über den Ort am Stadtrand von Nablus einforderte.

Die etwa 2.000 jüdischen Pilger betraten das Josefsgrab mit gepanzerten Bussen und unter Begleitschutz, berichtet die israelische Tageszeitung "Yediot Aharonot". Dabei sei es zu keinen ungewöhnlichen Vorfällen gekommen. Den Besuch organisierte der Regionalrat von Samaria sowie die "Schechem Echad Stiftung", die sich um die Restauration der heiligen Stätte kümmert. Schechem (Sichem) ist der biblische Name der Stadt Nablus.

Verkehrsminister Jisrael Katz brachte als Teil der Restaurationsarbeiten eine Mesusa an. In dieser Schriftkapsel befindet sich auf zusammengerolltem Papier das "Sch´ma Jisrael", die Betonung der Einzigkeit Gottes (5. Mose 6,4-9), sowie die Mahnung, Gottes Gebote zu achten (5. Mose 11,13-21). Die Mesusa ist in traditionellen jüdischen Haushalten nach einem Gebote der Torah an nahezu jedem Türpfosten angebracht.

Katz für Wiedererlangung der Souveränität

Katz unterstrich bei der Aktion den Anspruch Israels auf die Stätte. "Die Zeit ist für uns gekommen, an diesen Ort zurückzukehren, um die Tradition Josefs aufrechtzuerhalten und unsere Souveränität einzufordern", sagte der Verkehrsminister. "Zusammen werden wir die Infrastruktur fördern, um den Siedlungsbau zu bestärken."

Gerschon Mesika, der Vorsitzende der "Schechem Echad Stiftung", nannte das Anbringen der Mesusa ein "historisches Ereignis". Seit etwas mehr als einem Jahrzehnt befindet sich keine Mesusa an diesem Ort, nachdem randalierende Araber im Jahr 2000 die letzte abgerissen hatten. "Vor etwas mehr als einem Jahr renovierten der Regionalrat und die israelische Armee das Grab. Kein Land würde es erlauben, dass ein heiliger Ort geschändet wird."

Auch Mesika forderte die Souveränität Israels über die Stätte und verwies dabei auf das Osloer Abkommen von 1993. Demzufolge hat Israel die Kontrolle über religiöse Orte im palästinensischen Autonomiegebiet. Im Rahmen der Zweiten Intifada musste sich die israelische Armee im Jahr 2000 aus dem Josefsgrab jedoch zurückziehen, konnte es aber 2003 zurückerobern. Seither bietet sie Begleitschutz für jüdische Gläubige an, die die Stätte besuchen wollten.

Als Reaktion auf diese Besuche kommt es immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit den Palästinensern, die auch das Grab immer wieder schändeten. Aus diesem Grund starteten Abgeordnete der Knesset eine Initiative, um das Grab wieder herzurichten.

Das Grab in der Nähe von Nablus zählt zu den heiligsten Stätten des Judentums. Der Überlieferung zufolge liegen hier der biblische Josef sowie zwei seiner Söhne, Ephraim und Manasse, begraben.

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