Wie die Tageszeitung "Yediot Aharonot" meldet, suchte Netanjahu das Haus der Familie von Eva Sandler in der israelischen Hauptstadt auf. Deren 30-jähriger Ehemann Yonathan Sandler sowie die beiden Söhne Arieh (6) und Gabriel (3) waren am Montag vor einer jüdischen Schule in Toulouse erschossen worden. Eva Sandler ist schwanger und hat eine einjährige Tochter. Das vierte Opfer war die acht Jahre alte Miriam Monsonego, deren Vater der Schulleiter ist.
Nach dem Besuch in dem Trauerhaus sagte Netanjahu, er habe den Schmerz eines vorzeitig abgebrochenen Lebens und einer erschütterten Hoffnung gesehen. "Ich dachte bei mir: Was für eine Grausamkeit und Unmenschlichkeit bringt ein Mann mit, um eine so unmenschliche Tat zu begehen." Der Regierungschef fügte an: "Für diese Mörder ist jede Oberfläche, auf die ein Jude tritt, besetztes Gebiet. Und aus ihrer Sicht gibt es nirgendwo in der Welt einen Ort für Juden. Sie wollen die Juden ermorden, wo immer sie sind. Deshalb ist der Staat Israel gegründet worden."
Auch der französische Botschafter in Tel Aviv, Christophe Bigot, stattete den Trauernden einen Besuch ab. Anschließend lobte er die Familie für ihre Stärke und Würde.
Der Attentäter wird für den Tod dreier französischer muslimischer Fallschirmjäger verantwortlich gemacht. Nach Angaben von Innenminister Guéant hatte er weitere Anschläge geplant. Seit dem frühen Mittwochmorgen hatte er sich in einem Haus verschanzt. Bei der Schießerei am Donnerstag seien mehrere Polizisten verletzt worden.
