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UN-Vertreterin veröffentlicht Gaza-Foto unter falschen Angaben

JERUSALEM / NEW YORK (inn) - Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, Ron Prosor, hat am Mittwoch gefordert, eine UN-Vertreterin ihres Amtes zu entheben. Grund: Khulood Badawi hatte ein Foto von einem blutüberströmten Mädchen in den Armen ihres Vaters auf ihrer Twitter-Seite veröffentlicht und angegeben, dass dies während den aktuellen Eskalationen im Gazastreifen aufgenommen wurde. Tatsächlich stammt das Bild aus dem Jahr 2006.

Khulood Badawi arbeitet im Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), eine Abteilung des UN-Sekretariats. Sie kommentierte das Foto auf Englisch: "Palästina blutet. Ein weiteres Kind von Israel getötet… Ein weiterer Vater trägt im Gazastreifen sein Kind zu Grabe". Laut der israelischen Tageszeitung "Jerusalem Post" wurde das Bild bereits 2006 von der Nachrichtenagentur Reuters veröffentlicht. Das Kind auf dem Foto sei bei einem Unfall gestorben, der in keiner Verbindung zu Israel zu stand.

Prosor sandte daraufhin einen Brief an Valerie Amos, die Untergeneralsekretärin für humanitäre Angelegenheiten, und äußerte seine "Empörung" über Badawis Verhalten. Obwohl der Twitter-Eintrag "überdeutlich falsch" sei, wurde er trotzdem der Top-Tweet des Tages im Zusammenhang mit Gaza.

Laut des Berichts schrieb Prosor: "Wir sehen hier, wie eine OCHA-Informationsvertreterin direkt in das Verbreiten von Falschinformation verwickelt ist. (…) Wenn das Verhalten eines OCHA-Mitarbeiters so extrem von der Verantwortung, unparteiisch zu sein, abweicht, dann wird die Integrität der gesamten Organisation zerfressen." Die Glaubwürdigkeit der Organisation werde bereits jetzt in der israelischen Öffentlichkeit stark angezweifelt. Dieses Vorgehen beschädigt laut Botschafter nicht nur das erwartete Verhalten eines UN-Mitarbeiters. Zudem sei Badawi "aktiv in die Dämonisierung von Israel, einem Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen verwickelt. Solche Aktionen tragen zu Anstiftung, Konflikt und letztlich zu Gewalt bei."

Eine Sprecherin der OCHA in Jerusalem sagte laut des Berichts, sie sei nicht befugt diesen Vorfall zu kommentieren und verwies auf das Büro der Organisation in New York. Die dortige Sprecherin wusste nach eigenen Angaben zum aktuellen Zeitpunkt noch nichts über einen Brief von Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen.

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