Ein israelischer Offizier sagte gegenüber der Tageszeitung "Jerusalem Post", seit Jahresbeginn habe es einen dramatischen Anstieg von Geld-Schmuggel-Versuchen ins Westjordanland durch palästinensische Terror-Organisationen gegeben, unter anderem durch die Hamas. Im Januar und Februar habe die israelische Armee umgerechnet etwa 440.000 Euro konfisziert. Vergangenes Jahr hatte sie insgesamt rund 100.000 Euro beschlagnahmt.
Laut des Armee-Vertreters versuchten einige der Ex-Häftlinge, im Westjordanland erneut terroristische Aktivitäten zu starten. Es gäbe eine Verbindung zwischen Geldschmuggel und der Freilassung von 55 palästinensischen Häftlingen in das Gebiet. "Um eine neue Terrorinfrastruktur zu begründen, benötigt man viel Geld", sagte der Armee-Vertreter gegenüber der "Jerusalem Post".
Zudem äußerte er sich besorgt über die sinkende Zahl der Verhaftungen durch die Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) im vergangenen Jahr. Zwischen 2009 und 2010 hätten diese rund 2.200 Verdächtige verhaftet, im Jahr 2011 weniger als 700. Der Armee-Vertreter sagte, dieser Rückgang stehe in Verbindung mit der Annäherung von Fatah und Hamas, obwohl die PA der Hamas es nicht erlaube, ihre Leute in die Ränge der Sicherheitskräfte einzustellen. Israel sei trotz der sinkenden Zahl der Verhaftungen zufrieden mit dem Vorgehen der PA gegenüber Terrorzellen im Westjordanland. Im vergangenen Monat habe die PA in Kalkilija die Entführung eines israelischen Zivilisten vereitelt.
Für die Freilassung des von der Hamas über fünf Jahre festgehaltenen israelischen Soldaten Gilad Schalit hatte sich Israel dazu bereiterklärt, 1.027 inhaftierte Palästinenser zu entlassen. Darunter waren auch wegen Mordes verurteilte Terroristen. Der Austausch wurde im Dezember vergangenen Jahres abgeschlossen.