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Beschuss aus Gaza: Israel bittet UN um Hilfe

GAZA / JERUSALEM (inn) - Der Beschuss aus dem Gazastreifen hält auch am Montag weiter an. Die israelische Armee regiert mit Luftangriffen, die Regierung hat außerdem die Vereinten Nationen um Unterstützung gebeten. Unterdessen versucht Ägypten offenbar, eine Waffenruhe zu vermitteln.

Den vierten Tag in Folge feuerten Palästinenser am Montag Dutzende Geschosse auf Südisrael ab. Drei davon trafen noch auf palästinensischer Seite zwei Lkw, die Güter in den Gazastreifen transportierten. Der Kerem Schalom-Übergang wurde vorübergehend gesperrt. Eine Rakete traf einen zu dem Zeitpunkt leeren israelischen Kindergarten.

Die Armee reagierte mit Luftangriffen und beschoss Ziele im Gazastreifen. Palästinensischen Angaben zufolge wurde dabei ein 17-jähriger Palästinenser getötet. Dutzende Zivilisten seien verletzt worden. Ein Sprecher der Terrorgruppe "Islamischer Dschihad" teilte laut der Tageszeitung "Jerusalem Post" mit, die Armee versuche, gezielt hochrangige Vertreter seiner Organisation zu töten, bisher jedoch ohne Erfolg. Seit Freitag bis zum Montagnachmittag wurden laut der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA 23 Palästinenser getötet. Die meisten waren Mitglieder von Terrorgruppen.

Wie die palästinensische Nachrichtenagentur "Ma´an" unter Berufung auf Mitteilungen des Hamas-Premierministers Ismael Hanije berichtet, versuche die Führung in Ägypten derzeit, einen Waffenstillstand zu vermitteln. Sie arbeite "rund um die Uhr, um die zionistische Aggression zu stoppen", so Hanije. Bewaffnete Gruppen im Gazastreifen hätten positiv auf diese Verhandlungen reagiert. Es befände sich eine hochrangige Delegation der Hamas zu Gesprächen in Ägypten. Der stellvertretende Generalsekretär des "Islamischen Dschihad", Siad a-Nahala, wies diese Angaben am Montag zurück. "Israel ist der Aggressor, also muss es auch als Erster das Feuer einstellen. Danach werden wir die Situation einschätzen und über eine Waffenruhe entscheiden." Seine Organisation habe Kairo darüber informiert, dass sie einen Waffenstillstand mit Israel ablehne, so A-Nahala.

Israelis und Palästinenser beschweren sich bei UN

Unterdessen haben sich sowohl Israel als auch die Palästinenser an die Vereinten Nationen gewandt. Der palästinensische UN-Beobachter, Rijad Mansur, warf Israel ein "blutiges, brutales und terroristisches Vorgehen gegen das palästinensische Volk" vor und rief die Vereinten Nationen dazu auf, den jüdischen Staat zu verurteilen.

Israels stellvertretender UN-Botschafter Chaim Waxman sandte angesichts des Raketenhagels aus dem Gazastreifen am Sonntag einen Beschwerdebrief an UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und an Mitglieder des UN-Sicherheitsrates. Er forderte die UN dazu auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den Beschuss, "der auf israelische Zivilisten niederhagelt, zu stoppen". Waxman erinnerte daran, dass sein Land den Sicherheitsrat erst vor einigen Tagen darauf hingewiesen habe, dass die jüngsten Angriffe aus dem Gazastreifen zu einer Eskalation in der Region führen könnten.

Raketenabwehrsystem erfolgreich

Unterdessen kündigte ein Militärsprecher an, Israel werde in den kommenden Wochen ein viertes Raketen-Abwehrsystem vom Typ "Iron Dome" aufstellen. Die drei bisher platzierten Systeme hätten in den vergangen Tagen beeindruckende Ergebnisse gezeigt und seien bis zum Äußersten strapaziert worden. Das System, das sich vor Aschkelon befinde, habe nahezu alle auf die Stadt abgefeuerten Raketen abgefangen. Bei der Batterie vor Be´er Scheva sei ein Fehler aufgetreten, dadurch seien zwei Geschosse in der Stadt gelandet. Eines davon hatte eine zu dem Zeitpunkt leere Schule getroffen. Die Erfolgsquote des Abfangsystems in diesem Jahr liege bei derzeit 90 Prozent im Gegensatz zu 75 Prozent im Jahr 2011.

Die meisten der Raketenangriffe auf Israel wurden von den "Volkswiderstandskomitees" (PRC) und dem "Islamischen Dschihad" ausgeführt. Israel macht jedoch auch die Hamas dafür verantwortlich, da die in dem Gebiet herrschende Organisation nichts gegen den Beschuss unternehme.

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