Der Israeli Gideon Anholt sollte auf einer Konferenz über mentale Gesundheit in der jordanischen Hauptstadt sprechen. Hunderte Studenten protestierten jedoch vor dem Universitätsgebäude dagegen und forderten die Streichung des Vortrages. Gegenüber der Tageszeitung "Yediot Aharonot" sagte Anholt: "Die Demonstranten verteilten Flugblätter in denen sie ihre Wut über die Teilnahme eines israelischen Besatzers an einer Konferenz in Jordanien ausdrückten." Die Lage habe sich zugespitzt und Sicherheitskräfte hätten ihn schließlich zur Hintertür hinausschmuggeln müssen.
Bei der Konferenz sei es um Angst und Depressionen im Nahen Osten gegangen. Er hatte die Hoffnung, arabische Forscher zu treffen und mit diesen eine Zusammenarbeit zu beginnen, so Anholt weiter. "Dieser Vorfall macht mich traurig, aber er hat meine Gefühle nicht verändert. Es ist schade, dass es Fanatikern erlaubt ist, die Perspektiven auf Kooperation zu ruinieren. Ich verstehe, dass die derzeitige Atmosphäre sehr komplex ist, aber ich werde weiter versuchen, so viele wissenschaftliche Initiativen zu fördern wie ich kann. Auch, wenn das nicht einfach sein wird."
Um die Konferenz nicht zu gefährden hatte sich während der Proteste ein Vertreter der Universität mit den Demonstranten getroffen und ihnen versichert, dass die Vorlesung mit dem Israeli abgesagt werde. Eine weiterer Vortrag mit einem zweiten Israeli wurde ebenfalls gestrichen. Davon hatten die Studenten offenbar nichts gewusst. Mehrere Vertreter der Hochschule versuchten später, sich von den israelischen Referenten zu distanzieren und verkündeten, sie hätten von deren Teilnahme nichts gewusst. Laut dem Bericht war die Konferenz von einer amerikanischen Gruppe organisiert worden.