Trotz Finanzkrise und arabischem Frühling haben im Jahr 2011 mehr Deutsche als im Vorjahr das Land besucht. Rund 220.000 Touristen aus der Bundesrepublik zog es nach Jerusalem, ans Tote Meer oder in eines der vielen anderen Gebiete des jüdischen Staates. 2010 waren es knapp 200.000 Menschen gewesen. Zwar sei die Zahl der Fluggäste aus Deutschland um 2,4 Prozent, und weltweit insgesamt um 4,6 Prozent gesunken. Israel verzeichne aber ein Plus von 10 Prozent bei den deutschen Gästen auf Kreuzfahrtschiffen. Auch die Spannungen mit dem Iran scheinen das Geschäft bisher nicht zu beeinflussen, erklärte Misezhnikov in Berlin und beharrte: "Der Staat Israel ist einer der sichersten Orte der Welt." Besucher sollten sich von "einem verrückten" Staatsführer wie Ahmadinedschad nicht beeinflussen lassen.
Die meisten Touristen kamen 2011 aus den USA. Deutschland liegt gemeinsam mit Großbritannien auf dem vierten Platz der Länder, die die meisten Besucher Israels ausmachen. Laut Ami Zuberi vom staatlichen israelischen Verkehrsbüro kommt die Hälfte der deutschen Touristen, um Kultur und Geschichte zu erleben. 20 Prozent seien Pilger. Fast alle Besucher seien christlich, 42 Prozent Katholiken. Die Zahl muslimischer Touristen ist hingegen verschwindend: Nur zwei bis drei Prozent kommen aus der ganzen Welt ins Heilige Land. Jerusalem, Tel Aviv und das Tote Meer seien die drei Top-Ziele für ausländische Gäste, von denen die meisten zwischen 35 und 54 Jahre alt seien.
Dennoch diagnostizierte Kulturbotschafterin Melody Sucharewicz ein "Imageproblem Israels" in Deutschland. Um "falsche Vorstellungen aus dem Weg zu räumen" startet pünktlich mit der ITB eine neue Kampagne mit dem Titel "Gesichter Israels". Dazu wird ein Paar gesucht, das Anfang September für zehn Tage durch Israel reist und seine Eindrücke schriftlich festhält. Das Paar soll von Fotografen und Presse begleitet werden. Fotos und Texte werden täglich in Deutschland veröffentlicht. Wer Werbepaar für Israel werden möchte, kann sich nun online unter www.goisrael.de oder direkt auf der ITB casten lassen.