"Wir müssen uns fragen – was macht eine Person, die sich kein Auto leisten kann und ihre Familie besuchen oder an den Strand gehen will", zitiert die israelische Tageszeitung "Yediot Aharonot" Huldai. Der aktuelle Zustand "schädigt die ordentliche Entwicklung des Staates und zudem können die Bürger nicht ihre teuren und umweltverschmutzenden Autos stehen lassen." Huldai forderte das Verkehrsministerium auf, den Bedürfnissen der Bürger nachzukommen.
"Am Schabbat auf den Bus warten"
Als Teil einer neuen Kampagne hatten letztes Wochenende rund 100 "Free Israel"-Aktivisten (etwa "befreit Israel") an Haltestellen in Tel Aviv auf den Bus "gewartet". Auf ihren Transparenten habe gestanden: "Am Schabbat auf den Bus warten".
Der Vorsitzende der "Free Israel"-Kampagne sagte laut "Yediot Aahronot": "Es gibt kein Gesetz, welches öffentlichen Verkehr am Schabbat verbietet. Man benötigt die Zustimmung des Verkehrsministeriums und unsere Niederlassung in Tel Aviv hat entschieden, diesen Dialog zu fördern." Er wies darauf hin, dass es in Städten wie Eilat und Haifa öffentlichen Personentransport am Schabbat gibt.
Im vergangenen Juni hatte der Abgeordnete Nitzan Horowitz (Meretz) bei der Knesset einen Gesetzesentwurf für öffentliche Verkehrsmittel am Schabbat eingereicht. Dieser wurde abgelehnt.
Gefühle der religiösen Bürger beachten
Benjamin Babajof, Mitglied des Tel Aviver Stadtrates, sagte: "Der erste Bürgermeister von Tel Aviv, Meir Dizengoff, wollte die Gefühle der religiösen Bürger beachten. Sogar kommunistische Regime haben diese mit in Betracht gezogen."
Ein Sprecher des Verkehrsministeriums, Avner Ovadia, erklärte: "Schabbat und Richtlinien zum Ruhetag des öffentlichen Verkehrs wurden in Übereinstimmung mit der Knessetentscheidung von 1991 und Transportregulierungen gemacht." Nach dieser Entscheidung gibt es Buslinien, die vor dem Schabbat bedient werden und Linien, die nach dem Tag bedient werden.