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Anschläge auf israelische Diplomaten in Indien und Georgien

NEU DELHI / TIFLIS (inn) - Bei der Explosion eines israelischen Diplomatenfahrzeuges in Indien sind am Montag vier Menschen verletzt worden. In Georgien wurde ein Anschlag auf die Limousine eines Botschaftsmitarbeiters vereitelt. Israelische Vertreter halten den vierten Jahrestag des Attentats auf den ranghohen Hisbollah-Terroristen Imad Mughnije für den Anlass. Die Miliz macht Israel für seinen Tod verantwortlich.

Die Detonation ereignete sich in der Nähe der Residenz des indischen Premierministers in Neu Delhi. Unter den Verletzten ist die Frau des israelischen Militärattachés, die allein in dem Wagen mit der Diplomatennummer "109 CD 35" fuhr. Offenbar hatte sie gerade ihre Kinder mit dem Wagen zur Vorschule gebracht. Nach Angaben der indischen Polizei sei vor der Explosion ein Motorrad an dem Auto vorbeigefahren. Der Mitfahrer habe einen Sprengsatz an dem Fahrzeug der Israeli vermutlich mit einem Magneten befestigt. Kurz darauf sei es zu der Explosion gekommen.

Der israelische Rundfunk berichtete live aus Indien und erwähnte, dass die libanesische Miliz Hisbollah den Jahrestag der gezielten Tötung ihres früheren Militärchefs Mughnije in der syrischen Hauptstadt Damaskus 2008 begehe. Mughnije war einer der weltweit meistgesuchten Terroristen. Bis heute ist unklar, wer ihn durch einen Sprengsatz in der Kopfstütze seines Autos getötet hat. Die Hisbollah verdächtigt den israelischen Mossad und hat Rache geschworen.
 
Ebenso wurde berichtet, dass der Anschlag in Neu Delhi große Ähnlichkeit mit Anschlägen auf Atomphysiker in Teheran zeige. Auch sie wurden in ihren Fahrzeugen getötet, nachdem Motorradfahrer mit einem Magneten Sprengsätze an ihren Autos befestigt hatten.

Anschlag in Tiflis verhindert

In der georgischen Hauptstadt Tiflis konnte die Aufmerksamkeit eines Botschaftsmitarbeiters einen Anschlag verhindern. Der israelische Botschafter Jitzhak Gerber sagte der Zeitung "Yediot Aharonot": "Wir haben noch nicht alle Einzelheiten. Die örtlichen Behörden ermitteln, aber bislang sieht es nicht allzu dramatisch aus. Nach dem, was wir wissen, gab es einen Versuch, einen Sprengsatz an einem Wagen zu platzieren, der einem unserer örtlichen Angestellten gehört. Er bemerkte es, als er auf dem Weg zu uns war, und alarmierte die Behörden. Der Sprengsatz wurde entschärft."

Der Diplomat fügte an: "Diese Dinge gehören zu der Arbeit dazu. Es ist sehr unerfreulich, aber es ist immer in unserem Hinterkopf. Wenn man bedenkt, dass gestern der Tag war, an dem wir uns von Imad Mughnije verabschiedet haben, war das zu erwarten."

Der Sprecher des georgischen Innenministeriums, Schota Uitaschvili, teilte mit, der Fahrer habe einen Gegenstand unter seinem Fahrgestell entdeckt und die Polizei gerufen. Diese habe eine Granate gefunden, die entschärft worden sei.

Am 12. Februar 2008 war der Hisbollah-Führer Mughnije bei einem Bombenanschlag in der syrischen Hauptstadt Damaskus ums Leben gekommen. Schon vor einigen Tagen waren alle israelischen Botschaften in der Welt in "höchste Alarmbereitschaft" versetzt worden, wegen akuter Anzeichen für geplante Terroranschläge vor allem gegen Diplomaten.

Netanjahu beschuldigt Iran

Israels Außenminister Avigdor Lieberman kommentierte die Vorfälle in Indien und Georgien mit den Worten: "Israelische Diplomaten sind an den Frontlinien." Er könne "die Täter des Terroranschlags in Indien identifizieren". Israel werde "nicht zur Tagesordnung übergehen". Israelische Diplomaten wurden angewiesen, in der nahen Zukunft von Autofahrten abzusehen.

Premierminister Benjamin Netanjahu beschuldigte den Iran und die Hisbollah als "seinen Bevollmächtigten", für die offenbar koordinierten Attentate verantwortlich zu sein. Dieser sei "der wichtigste Terror-Initiator der Welt", sagte er laut der "Jerusalem Post". In den vergangenen Monaten "haben wir Versuche gesehen, Israelis in Aserbaidschan und in Thailand zu treffen". All diese Zwischenfälle hätten mit Hilfe der lokalen Behörden verhindert werden können. Israel werde weiter mit den lokalen Sicherheitskräften zusammenarbeiten, um Angriffe zu verhindern. Es werde mit starker Hand vorgehen und systematisch den internationalen Terror bekämpfen, "der aus dem Iran kommt".

Alle betroffenen Länder hätten in jüngster Zeit ihre Beziehungen zu Israel zum Missfallen des Iran spürbar verbessert.

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