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Kein Geld: Ein Viertel der Senioren muss im Winter frieren

JERUSALEM (inn) - Etwa 27 Prozent der Senioren in Israel können es sich in diesem Winter nicht leisten, ihre Wohnung zu heizen. Das geht aus einer Umfrage des Marktforschungsinstituts "Geocartography Group" hervor, die von der christlich-jüdischen Organisation "International Fellowship of Christians and Jews" (IFCJ) in Auftrag gegeben worden war.

Für die Studie wurden 401 Männer und Frauen befragt, die älter als 65 Jahre sind. 27 Prozent der Teilnehmer gaben an, sie würden teilweise auf das Heizen ihrer Wohnräume verzichten. 81 Prozent nannten dafür finanzielle Gründe.

Rund 26 Prozent der Senioren sagten, um die Heizkosten im Winter aufzubringen, seien sie dazu gezwungen, andere Notwendigkeiten zu entbehren, meistens  Lebensmittel. Rund 28 Prozent der Befragten teilten zudem mit, sie seien mindestens drei Mal pro Woche dazu gezwungen, auf heißes Wasser zu verzichten.

IFCJ-Gründer Rabbi Jechiel Eckstein bezeichnete die Ergebnisse als "schockierend, aber nicht überraschend". "Wir waren in den vergangenen zehn Jahren jeden Winter draußen und haben die Schwierigkeiten der Älteren gesehen, und wir haben Zehntausenden Menschen geholfen."

Der Tageszeitung "Jerusalem Post" zufolge will die IFCJ am heutigen Mittwoch an rund 15.000 bedürftige Senioren Schecks im Wert von umgerechnet 100 Euro verteilen.

Laut dem Bericht haben sich die Strompreise seit dem 1. Februar in Israel um 6,6 Prozent erhöht. In den vergangenen sechs Monaten seien sie um insgesamt 20 Prozent gestiegen.

Die meisten Senioren erhalten der Tageszeitung zufolge eine Grundrente von umgerechnet rund 300 Euro für eine Einzelperson und 450 für ein Paar. Diese Beträge reichten nicht aus, um alle Lebenshaltungskosten zu decken, so Rabbi Eckstein. Die Alten seien oft dazu gezwungen, zwischen dem Heizen der Wohnung und Lebensmitteln zu entscheiden.

"Die Stärke einer Gesellschaft wird daran gemessen, wie sie ihre schwächsten Glieder behandelt", sagte Eckstein. Er fügte hinzu: "Wir werden weiterhin so vielen Menschen wie möglich helfen, aber wir rufen auch die israelische Regierung dazu auf, ihre Hilfe für die Bedürftigen zu erhöhen."

Die "International Fellowship of Christians and Jews" ("Internationale Bruderschaft von Christen und Juden") gibt es seit dem Jahr 1983. Ihren Sitz hat die Organisation in Chicago und Jerusalem. Nach der israelischen Regierung ist sie der größte Geldgeber für Sozialleistungen im jüdischen Staat. Sie wurde von Rabbi Eckstein gegründet, um Verständnis und Kooperation von Juden und Christen zu fördern, und um Israel und das jüdische Volk zu unterstützen.

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