Die 81-jährige Israelin Langer hatte sich als Anwältin immer wieder für die Belange der Palästinenser eingesetzt und palästinensische Angeklagte vor israelischen Gerichten vertreten. Bis zu ihrer Auswanderung nach Deutschland gehörte sie der antizionistischen Neuen Kommunistischen Liste an. Heute lebt sie in Tübingen. Abbas übergab ihr den Orden am Dienstagabend außerhalb des offiziellen Besuchsprogramms in einem Berliner Hotel. "Der Tsunami des palästinensischen Strebens nach Freiheit wird nicht abschwächen, er ist unbesiegbar", zitiert die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA die Ausgezeichnete.
Für den Mittwoch stehen Gespräche mit Bundespräsident Christian Wulff, Bundestagspräsident Norbert Lammert und Außenminister Guido Westerwelle auf dem Programm von Abbas. Am Donnerstag empfängt Angela Merkel den palästinensischen Präsidenten im Kanzleramt. Bei den Gesprächen soll es um den Nahost-Friedensprozess insbesondere mit Blick auf die laufenden israelisch-palästinensischen Gespräche unter Vermittlung Jordaniens und des Nahost-Quartetts gehen. Bereits am Dienstag hat die Bundesregierung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) 42,5 Millionen Euro an Hilfsgeldern zugesagt, die für "finanzielle und technische Projekte" verwendet werden sollen.
Die Bundestagsfraktion der "Grünen" forderte anlässlich des Besuchs eine härtere Gangart der Bundesregierung gegenüber Israel. Der Vorsitzende der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe, Jerzy Montag, sagte am Mittwochmorgen im Südwestrundfunk, dass die Bundesregierung noch deutlicher machen müsse, dass der israelische Siedlungsbau in den "besetzten Palästinenser-Gebieten völkerrechtswidrig" sei.
