An dem Treffen in der jordanischen Hauptstadt Amman nahmen unter anderem der palästinensische Unterhändler Saeb Erekat, der israelische Gesandte Jitzhak Molcho sowie Vertreter des aus den USA, den UN, der EU und Russland bestehenden Nahostquartetts teil.
Der jordanische Außenminister Nasser Judeh teilte laut der Tageszeitung "Yediot Aharonot" nach der Zusammenkunft mit, es sei zwar kein Durchbruch erzielt worden, aber die Gespräche hätten in einer "positiven Atmosphäre" stattgefunden. Beide Seiten hätten über die Themen Grenzen und Sicherheit gesprochen. Erekat habe Molcho ein Dokument übergeben, in dem die Palästinenser ihre Vorstellungen zu den beiden Angelegenheiten darlegten. Der israelische Gesandte habe angekündigt, Israel werde die Vorschläge prüfen und Stellung dazu nehmen.
Laut Judeh hätten beide Seiten beschlossen, die Gespräche in Jordanien fortzusetzen. Er teilte mit: "Wir arbeiten an einer endgültigen Lösung zwischen Israel und den Palästinensern zum Ende dieses Jahres. Wir wollen keine Erwartungen aufkommen lassen, aber das heutige Treffen darf auch nicht unterschätzt werden."
Abbas droht Israel mit "neuen Maßnahmen"
Vor dem Treffen in Amman hatte der palästinensische Präsident Mahmud Abbas Israel mit "neuen Maßnahmen" gedroht, sollten die Gespräche bis zum 26. Januar nicht erfolgreich sein. Dieses Datum wurde beiden Seiten vom Nahostquartett als Frist gesetzt, um Vorschläge zu den Themen Grenzen und Sicherheit einzureichen. Nach diesem Datum würden die Palästinenser neue Schritte einleiten. "Diese Maßnahmen könnten hart sein", so Abbas. Er fügte hinzu, sollte Israel die palästinensischen Bedingungen akzeptieren, wäre er zu Verhandlungen bereit.
Die Palästinenser weigern sich bislang, direkte Verhandlungen mit Israel aufzunehmen. Als Bedingung für diese fordern sie einen umfassenden Siedlungsbaustopp sowie die Anerkennung der Waffenstillstandslinien von 1949 als Grundlage für eine zukünftige Grenze.