Suche
Close this search box.

Deutsche will vermissten Soldaten in Syrien gesehen haben

BERLIN / JERUSALEM (inn) - Der israelische Soldat Guy Hever wird seit mehr als 14 Jahren vermisst. Jetzt hat eine Deutsche angegeben, den Israeli in der syrischen Hauptstadt Damaskus gesehen zu haben.

Wie der Nachrichtendienst "Arutz Scheva" unter Berufung auf einen Bericht des israelischen Fernsehsenders "Kanal 2" meldet, hat Israel Informationen über Hever erhalten. Demnach habe sich eine Deutsche namens Miriam Keunike gemeldet. Sie habe angegeben, den Israeli vor sechs Jahren in Syrien gesehen zu haben.

Dem Bericht zufolge arbeite Keunike als Judaismusforscherin. Sie habe in den vergangenen Jahren mehrere muslimische Länder besucht, darunter den Iran und Syrien. Vor sechs Jahren sei sie im syrischen Aleppo vom dortigen Geheimdienst verhaftet und zur Befragung nach Damaskus gebracht worden. Ihr Übersetzer sei kein anderer gewesen als Guy Hever.

Keunike sei wieder entlassen worden und nach Deutschland zurückgekehrt. Dort sei sie vom deutschen Geheimdienst verhört worden. Später habe sie sich mit der Mutter des Vermissten, Rina, getroffen. Ausschnitte von der Zusammenkunft wurden von "Kanal 2" gezeigt. Keunike habe der Mutter gesagt: "Sein Gesicht war sehr nah. Die Farbe seiner Haut war braun. Er war schüchtern."

In dem Verhörraum in Damaskus hätten sich neben ihr drei Personen befunden: ein Protokollschreiber, ein Übersetzer und einer, der die Fragen stellt. Der Übersetzer habe kein Wort arabisch gesprochen, aber hebräisch.

Laut dem Bericht habe die israelische Regierung von den Angaben Keunikes gewusst, diese aber nicht ernst genommen. Erst vor Kurzem sei beschlossen worden, die Angelegenheit zu untersuchen. Keunike sei aufgefordert worden, ihre Geschichte in Israel zu erzählen. Dies habe zu dem Treffen mit Guy Hevers Mutter geführt. "Die Deutschen zeigten mir ein Bild von Ron Arad, aber er sah anders aus", sagte Keunike bei der Zusammenkunft. Sie fügte hinzu: "Ich habe Informationen und Bilder von Guy Hever gefunden. Ich sah sein Bild und wusste, das war der Mann, der bei meinem Verhör dabei war."

Rina Hever gab gegenüber dem "Kanal 2" an, sie habe sich nach der Zusammenkunft mit Keunike mit dem ehemaligen Chef des Bundesnachrichtendienstes, Erst Uhrlau, getroffen. Dieser habe ihr gesagt, dass es keine 100-prozentige Sicherheit dafür gebe, dass Keunike tatsächlich ihren Sohn gesehen habe. Die Verlässlichkeit ihrer Angaben werde jedoch sehr hoch eingestuft. Die Deutschen hätten ihr mitgeteilt, dass sie aufgrund der derzeitigen Situation in Syrien wenig für sie tun könnten. Ihr einstiger Einfluss in dem arabischen Land sei geschwunden.

Guy Hever wurde das letzte Mal am 17. August 1997 gesehen, als er seine Kaserne in den Golanhöhen nahe der syrischen Grenze verließ. Er hatte seine Uniform an und trug sein Gewehr bei sich. Seitdem fehlt jede Spur von ihm.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen