"Heute endet ein blutiger Kampf mit Wut und Frustration", sagte Katzav vor seiner Abfahrt ins Gefängnis gegenüber Pressevertretern, die vor seinem Wohnhaus in Kirijat Malachi gewartet hatten. Erneut beteuerte er seine Unschuld und betonte: "Jeder der mich kennt wird sagen, die Anschuldigungen sind falsch. Heute wird in Israel ein Mann hingerichtet." Er bitte nicht um Sympathien, aber er erwarte, dass seine gesamte Berufung gelesen werde, darin befinde sich sein Zeugnis und darin könne sein Freispruch gefunden werden, so Katzav laut der Tageszeitung "Jerusalem Post".
Gegen Mittag wurde Katzav in das Ma´asijahu-Gefängnis bei Ramle gebracht. Das ehemalige Staatsoberhaupt wird im religiösen Flügel der Einrichtung untergebracht. Dort gibt es keine Fernseher und die Häftlinge verbringen einen großen Teil ihrer Zeit mit dem Studium der Torah. Katzav teilt sich eine Zelle mit dem früheren Minister für Gesundheit und Soziales, Schlomo Benisri (Schass-Partei). Dieser sitzt seit September 2009 eine vierjährige Haftstrafe wegen Betrugs ab.
Wie die Gefängnisbehörde mitteilte, wird Katzav ständig überwacht, um einen Selbstmord zu verhindern. Im Gefängnis darf der 66-Jährige seine persönliche Kleidung tragen. Bei Anhörungen vor Gericht oder anderen Auftritten außerhalb der Haftanstalt muss er jedoch die Gefängnisuniform tragen.