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Libanesische UN-Beschwerde über Israel

BEIRUT (inn) - Eine Woche nach dem Katjuscha-Beschuss aus dem Südlibanon hat das libanesische Außenministerium Beschwerde über Israel bei der UNO eingereicht. Darin wirft es den Israelis eine unangemessene Reaktion auf "eine einzige Rakete" vor. Nach israelischen Angaben waren hingegen vier Geschosse auf Israel abgefeuert worden.

Der libanesische UN-Botschafter in New York, Nawaf Salam, warf Israel vor, gegen internationales Recht verstoßen zu haben. Zudem habe es den internationalen Frieden und die Sicherheit gefährdet, indem es auf eine einzige Rakete auf offenem Feld mit einer Salve von sechs Artilleriegranaten reagierte, heißt es in der Beschwerde laut der libanesischen Tageszeitung "Daily Star".

Israelische Medien hatten die Abdullah-Asam-Brigaden hinter dem Angriff vom 29. November vermutet, bei dem mehrere Dutzend Hühner zu Tode kamen. Am Montag dementierte die militante islamistische Gruppe eine Beteiligung an dem Beschuss und beschuldigte die Hisbollah-Miliz. Diese habe das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad unterstützen wollen. Die Brigaden rieten dem Libanon, "sich vor den Tricks des syrischen Geheimdienstes und des Sicherheitsapparates vorzusehen". Zudem machten sie Syrien für die Entführung von sieben estnischen Touristen im März verantwortlich.

"Syrische Botschaft an die Juden"

Den Raketenangriff auf Israel, der durch die Hisbollah angeregt worden sei, kategorisierte die Gruppe als "Botschaft von Präsident Assad und seinem Volk an den Westen und an die Juden". Demnach würden "die jungen Sunniten" Israel angreifen, wenn das kriminelle Ba´ath-Regime in Syrien zu Fall gebracht werde. Assad und die Hisbollah seien die einzige Garantie für die Sicherheit der Grenzen mit Israel, interpretierten die Abdullah-Asam-Brigaden den Beschuss.

Der Interimssondervertreter der UN für den Libanon, Robert Watkins, kam unterdessen mit dem libanesischen Parlamentssprecher Nabih Berri zusammen. Die Organisation erwarte vom Libanon einen Einsatz dafür, dass die Sicherheit im Lande bewahrt werde, sagte er anschließend. "Die UN begrüßen jeglichen Schritt, den der Libanon unternommen hat, um Stabilität zu gewährleisten. Ich habe unsere Erwartung geäußert, dass er helfen würde, dass weiter alle internationalen Verpflichtungen des Libanon respektiert werden, einschließlich derjenigen, die sich auf die Resolution 1701 des Sicherheitsrates beziehen."

Die Resolution 1701 hatte im August 2006 nach 34 Tagen den Zweiten Libanonkrieg beendet. Sie legte unter anderem fest, dass im Südlibanon nur die staatlichen Vertreter Waffen gebrauchen oder lagern dürfen.

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