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Botschafter Ben Ze´ev fordert NPD-Verbot

BERLIN (inn) - Der scheidende israelische Botschafter in Deutschland, Joram Ben Ze´ev, hat ein Verbot der NPD gefordert. Gegenüber der BILD-Zeitung sagte er, die Partei stelle "dieses demokratische Land infrage".

"Ich will das nicht direkt vergleichen, aber die Nazis waren auch eine legitime Partei. Sie sind auch auf legitime Art und Weise an die Macht gekommen. Solche Bewegungen sind ein Krebs, und man muss ihn herausschneiden. Sonst breitet der Krebs sich aus, besonders in wirtschaftlichen Krisenzeiten", so Ben Ze´ev, der nach vier Jahren als Botschafter in Berlin in den kommenden Wochen nach Israel zurückkehrt.

Die Zeit in Deutschland sei für ihn eine "emotional und intellektuell überwältigende Erfahrung" gewesen. Botschafter in Berlin zu sein, sei für einen israelischen Diplomaten "der schwierigste Job". "Man geht durch Berlin, und da ist das Gestapo-Hauptquartier. Man sieht die Stolpersteine, die an die Deportierten erinnern. Man geht in die Oper, und es wird Wagner gespielt." Er habe jedoch viele Freunde gefunden, die es ihm leicht gemacht hätten.

Deutsch-israelische Beziehungen angespannt

Was die deutsch-israelischen Beziehungen betreffe, so habe es in den vergangenen zwei Jahren "einige Spannungen wegen der israelischen Siedlungspolitik gegeben". Israel könne es sich jedoch nicht leisten, Fehler zu machen, betonte Ben Ze´ev. "Wenn man in Berlin sitzt und Politik macht, dann sollte man sich in den Kopf israelischer Politiker hineinversetzen. Sie wollen keine Fehler machen, weil diese Fehler tödlich sein könnten." Wenn man auch nicht mit der Politik Israels übereinstimme, so müsse man doch diesen Mechanismus verstehen, forderte der Diplomat.

An einen Krieg mit dem Iran glaubt der Botschafter derzeit nicht. Die Entscheider in Teheran "mögen radikal sein, aber sie sind nicht dumm". Dennoch sei Israel auf alles vorbereitet. Ben Ze´ev betonte gegenüber der BILD-Zeitung, dass der Iran nicht nur für den jüdischen Staat eine Bedrohung sei, sondern für den gesamten Westen. Dies müssten die Menschen erkennen.

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