Am Sonntagmorgen um sieben Uhr erreichten die Generalstabstruppen das Jordantal. Viel Zeit hatten sie nicht. Am Kontrollübergang Beka´ot hatten Unbekannte einen israelischen Soldaten entführt und in ein Fahrzeug gezwungen, welches nun auf dem Weg nach Nablus war. Zum gleichen Zeitpunkt hatten sich Terroristen in eine israelische Gemeinde eingeschlichen und dort Anwohner mit Messern bedroht und verletzt. Es war nur eine simulierte Übung, doch den Ernst der Lage begriffen die israelischen Soldaten schnell. "Dies ist das erste Training auf Generalstabsniveau in den vergangenen Jahren", sagte der Leiter der Untersuchungsstelle der Armee, Schlomi Fajer.
Die Übung glich einem Angriff im März, bei dem Terroristen fünf Familienmitglieder in Itamar ermordet hatten. Wie es auf der Webseite der israelischen Armee heißt, sollte bei dem Training unter anderem die Zusammenarbeit der Truppen im Jordantal mit Einsatzkampftruppen erprobt werden.
Während der Übung habe die Armee noch weitere Einsatzkräfte sowie mehrere Kampfflugzeuge anfordern müssen. "Die Streitkräfte sollen in der Übung lernen, eine Entführung mit allen Mitteln zu verhindern", sagte Fajer. "Wir haben daher aus der Luft ein Feuer auf das Fahrzeug mit dem Entführten eröffnet – mit dem Ziel, es von der Luft aus zu erkennen."
Videos zu der Übung sind hier zu sehen.