Nach eigenen Angaben hatte Ross seiner Ehefrau versprochen, die Regierung nach zwei Jahren zu verlassen. Im Februar 2009 war er als ranghoher Berater für Iranfragen ins US-Außenministerium eingetreten, bevor er zum nationalen Sicherheitsrat wechselte. Regierungsvertreter sagten laut "New York Times", der Rücktritt sei keine Folge von Auseinandersetzungen über Politik.
Ross hatte an der Formulierung des jüngsten Vorschlags von Präsident Barack Obama mitgewirkt, der zu einer Wiederaufnahme der Friedensgespräche führen soll. Demnach sollen die Waffenstillstandslinien von 1949 (fälschlicherweise als "Grenzen von 1967" bezeichnet) Israelis und Palästinensern als Grundlage für Verhandlungen über die Grenzen des Staates Palästina dienen.
"Der Friedensprozess, das Thema, für das sich Dennis wirklich interessiert, trägt ein Schild ‚Vorübergehend geschlossen’", zitiert die "New York Times" den früheren Friedensunterhändler Aaron David Miller. "Kein Wunder, dass er geht." Miller hatte in der Regierung Clinton mit Ross zusammengearbeitet.
Obamas Berater für nationale Sicherheit, Thomas Donilon, sagte: "Wir haben alles getan, was wir konnten, um Dennis zu rekrutieren und ihn in der Regierung zu halten. Er ist einer von den seltenen Menschen, der eine weltweite Reichweite hat."
Ross teilte mit, er wolle zum Institut für Nahostpolitik in Washington zurückkehren und seinen Schreibstift ergreifen. Er hat bereits mehrere Bücher über Diplomatie verfasst. Seine Hoffnungen auf Frieden seien unterdessen nicht gestorben, fügte er hinzu. Weder Israelis noch Palästinenser könnten sich etwas anderes wünschen. "Sie müssen miteinander leben, es gibt keine andere Wahl, und der einzige Weg für ihr Zusammenleben ist die Zweistaatenlösung."
Bereits vor sechs Monaten hatte Obamas Sondergesandter für den Nahen Osten, George Mitchell, seinen Posten abgegeben.