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Armee entlässt Kommandeur

NABLUS (inn) - Nach dem Tod eines Palästinensers im Westjordanland hat die israelische Armee den verantwortlichen Kommandeur von seinem Posten entlassen. Der Vorfall hatte sich vor einem Monat in der Ortschaft Kusra bei Nablus ereignet.

"Der Offizier wurde wegen mehrerer operativer und disziplinärer Vorfälle entlassen", hieß es am Sonntag aus dem Militär. Einer dieser Zwischenfälle geschah am 23. September – wenige Stunden, bevor Palästinenserpräsident Mahmud Abbas seinen Antrag auf UN-Mitgliedschaft in der Vollversammlung vorstellte. In der Ortschaft Kusra hatten die Bewohner nach einem Brandanschlag auf eine Moschee eine provisorische Zivilwache gebildet. Als sich eine Gruppe Siedler dem Dorf näherte, bewarfen Palästinenser die Israelis mit Steinen. Das Militär versuchte, die beiden Gruppen voneinander zu trennen. Dabei kam der Palästinenser durch einen Schuss ums Leben.

Später stellte die Armee fest, dass der Tod des Mannes durch ein Missverständnis verursacht worden war (Israelnetz berichtete). Der Vorfall wurde als "operatives Versagen" eingestuft. Der Offizier habe sich geirrt, als er entschied, das Feuer auf die Demonstranten in Kusra zu eröffnen, hieß es in dem Untersuchungsbericht. Nach seinen Angaben hatte sich die Truppe bedroht und in der Minderheit gefühlt – angesichts von 200 Demonstranten, von denen einige Steine warfen.

Vertreter der Armee kritisierten, der Zwischenfall hätte das gesamte Westjordanland "entflammen" können, vor allem an diesem Wochenende. Die Soldaten seien mit Mitteln zur Zerstreuung von Menschenmengen ausgestattet worden.

Der Offizier verbleibt in der Armee, aber nicht mehr in einer Kampffunktion.

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