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Peres und Netanjahu würdigen Familien von Terror-Opfern

JERUSALEM (inn) - Die Freilassung der 1.027 palästinensischen Häftlinge im Austausch für Gilad Schalit ist für Hinterbliebene ihrer Opfer schwer zu ertragen. Israels Staatspräsident Schimon Peres und Premierminister Benjamin Netanjahu haben sich an diese Familien gewandt.

"Sie haben einen geliebten Menschen verloren, und damit den schrecklichsten Preis bezahlen müssen", sagte Peres zu einigen Opferfamilien, die er in sein Büro zum Gespräch eingeladen hatte. "Aber das Leben eines jungen Mannes zu retten, ist eine moralische Verpflichtung, die von ganz oben kommt." Die Familien hatten Angehörige bei Terror- und Mordanschlägen verloren, an denen einige der Palästinenser, die nun freigelassen werden, beteiligt gewesen waren. Zvika Schahak, Vorsitzender eines Terror-Opferverbandes, erklärte: "Die trauernden Familien sind sich über den Gefangenenaustausch nicht einig – manche sind dafür, andere dagegen. Aber es ist unser gemeinsames Anliegen, den Schmerz zum Ausdruck zu bringen, den wir fühlen, seit wir von der Freilassung der Mörder unserer Kinder erfahren haben." Schahak kritisierte einem Bericht der "Jerusalem Post" zufolge auch, dass die Familien aus den Medien von dem Gefangenenaustausch erfahren hätten und nicht von der Regierung vorab informiert worden seien.

Netanjahu: "Eine der schwierigsten Entscheidungen meines Lebens"

Das Büro von Premierminister Netanjahu veröffentlichte am Montag einen Brief, in dem er sein Verständnis für die Gefühle der Opferfamilien zum Ausdruck brachte. "Die Entscheidung über die Freilassung Gilad Schalits gehört zu den schwierigsten, die ich je in meinem Leben getroffen habe", heißt es in dem Schreiben. "Der Entschluss konfrontierte mich mit meiner Verantwortung als israelischer Premierminister, jeden Soldaten nach Hause zu bringen, der mit dem Schutz unserer Bürger beauftragt wurde."

Netanjahu berichtete, dass auch seine eigene Familie Opfer von Terrorismus geworden sei, als sein Bruder 1976 während der Geiselbefreiung von Entebbe getötet worden sei. "Ich weiß, dass ihr dieser Tage ein schweres Herz habt und dass eure Wunden wieder aufreißen." Ihm sei sehr wohl bewusst, wie hoch der Preis erscheine, den Israel für die Freilassung Schalits bezahle. "Ich kann verstehen, wie viel Beherrschung es Euch kosten muss zu akzeptieren, dass die schlechten Menschen, die Euch Eure Angehörigen genommen haben, nicht die volle und angemessene Strafe dafür bezahlen werden müssen." Netahjahu fühle sich den Angehörigen in Schmerz und Trauer verbunden. "Während dieser Momente bete und hoffe ich, dass Ihr Trost darin finden werdet, dass ich und das gesamte israelische Volk Euch umarmen und Euren Schmerz mit Euch teilen."

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