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Anschlagspläne: USA beschuldigen Iran

WASHINGTON (inn) - In Amerika sind offenbar geplante Anschläge auf israelische und saudische Botschaften vereitelt worden. Die US-Behörden machen den Iran für die Pläne verantwortlich.

Wie die "New York Times" berichtet, sollte ein mexikanisches Drogenkartell die israelischen Botschaftsgebäude in den USA und Argentinien sowie die diplomatische Vertretung Saudi-Arabiens in Argentinien in die Luft sprengen. Der saudische Botschafter in Washington, Adel al-Jubeir, sollte gezielt getötet werden. Generalstaatsanwalt Eric H. Holder informierte die Presse in Washington über die Mordpläne. Sie seien "von Elementen der iranischen Regierung und, vor allem, ranghohen Mitgliedern der Quds-Truppe" angeordnet und bewilligt worden. Die "Quds-Truppe" ist Teil der Islamischen Revolutionsgarden im Iran.

Im Mai hatte ein Informant der Drogenbehörde, der Verbindungen zu ranghohen Anführern des Kartells "Los Zetas" hat, Agenten von einem seltsamen Gespräch erzählt. Ein iranischer Freund seiner Tante im texanischen Corpus Christi namens Mansour Arbabsiar habe ihn kontaktiert und ihm vorgeschlagen, das mexikanische Kartell für Terroranschläge in den USA anzuwerben. Den Informanten hielt er für ein Mitglied von "Los Zetas".

In den vergangenen Monaten habe Arbabsiar mit dem Informanten eine Vereinbarung ausgehandelt. Demnach sollte der 56-jährige Amerikaner iranischer Abstammung 1,5 Millionen Dollar an das Drogenkartell zahlen, wenn seine Mitglieder Al-Jubeir in einem Restaurant in Washington ermorde, sagten Vertreter der amerikanischen Behörden. Anfang August überwies er bei einem Besuch im Iran fast 100.000 Dollar als Anzahlung an die Bank des Informanten.

Er flog dann vom Iran nach Mexiko-Stadt, um als Bürge dafür zu dienen, dass das Kartell nach dem Mord an dem Botschafter tatsächlich den Rest des Geldes erhalten werde. Doch die mexikanische Regierung verwehrte Arbabsiar auf Ansuchen der USA die Einreise und schickte ihn nach New York. Dort wurde er am 29. September auf dem Kennedy-Flughafen festgenommen. In einer Strafanzeige wurde als zweiter Schuldiger Gholam Shakuri benannt. Er ist nach Angaben des Justizministeriums Mitglied der "Quds-Truppe" und befindet sich auf freiem Fuß, vermutlich außerhalb der USA.

Den Berichten zufolge hatten die Verschwörer ein Nebengeschäft diskutiert: Sie wollten eine große Menge Opium aus dem Nahen Osten nach Mexiko einschleusen.

Clinton: "Unvorstellbare Pläne"

US-Außenministerin Hillary Clinton meinte gegenüber der Nachrichtenagentur AP: "Die Vorstellung, dass sie versuchen würden, sich an ein mexikanisches Drogenkartell zu wenden, um einen Mord am saudischen Botschafter anzuwerben, wäre niemandem in den Sinn gekommen, nicht wahr?" Die Verschwörung "überschreitet eine Linie, wofür der Iran verantwortlich gemacht werden muss". Nach Angaben von Vertretern des Weißen Hauses bekundete US-Präsident Barack Obama dem saudischen Diplomaten am Dienstag telefonisch seine Solidarität. Die Botschaft Saudi-Arabiens brandmarkte die Pläne als "abscheuliche Verletzung internationaler Normen, Standards und Konventionen".

Die Beschuldigungen der USA gegenüber dem Iran erhöhten unterdessen die Spannungen zwischen den beiden Ländern. Der iranische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Mohammad Khazaee, teilte mit, seine Nation sei "empört" über die Vorwürfe. In einem Brief an UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon schrieb er, der Iran weise "diese erfundenen und haltlosen Unterstellungen vehement und kategorisch zurück". Sie basierten "auf den nicht aussagekräftigen Behauptungen einer Einzelperson". Arbabsiar hat laut des Justizministeriums ein Geständnis abgelegt und "äußerst wichtige Informationen" geliefert.

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