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Lebenserwartung gestiegen, Geburtenrate vergleichsweise hoch

JERUSALEM (inn) - Die Menschen in Israel werden immer älter. Gleichzeitig ist die Geburtenrate im Vergleich zur westlichen Welt verhältnismäßig hoch, obwohl sie insgesamt gesunken ist. Dies zeigt ein Bericht des Gesundheitsministeriums.

Die durchschnittliche Lebenserwartung von jüdischen Frauen liegt aktuell bei 83,4 Jahren, von arabischen Frauen bei fast 80 Jahren. Jüdische Männer werden durchschnittlich 79,6 Jahre alt, arabische Männer fast 76 Jahre.

Die Geburtenrate in Israel sank  seit den 1960ern bei den Juden um 21 Prozent, bei den Muslimen um 59 Prozent und bei den Drusen um 66 Prozent. Die Kindersterblichkeitsrate ist innerhalb der vergangenen 30 Jahre um 78 Prozent zurückgegangen auf 3,8  Todesfälle pro 1.000 Geburten. Unter den Muslimen ist sie mit 6,8 pro 1.000 und bei den Drusen mit 5,5 pro 1.000 immer noch höher.

Unterschiede bei Kinderimpfungen

Die Kinderimpfungsrate in Israel ist insgesamt hoch. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen Juden und Arabern. Bei den arabischen Familien lassen 94 Prozent ihre Kinder gegen Hepatitis A impfen, bei den jüdischen Familien nur 80 Prozent. Gegen Kinderlähmung sind 80 Prozent der arabischen und 78 Prozent der jüdischen Kinder geimpft. Die Impfungsrate gegen Meningitis, Diphterie, Keuchhusten und Tetanus ist gleich. Die Gesundheitsbehörden erklären die Ungleichheit damit, dass bei bestimmten Teilen der jüdischen Bevölkerung eine niedrige Impfungsrate herrsche, vor allem unter den ultra-orthodoxen Juden und bei Gemeinschaften, die einen natürlichen, vegetarischen Lebensstil pflegen. Vor zwei Wochen etwa waren bei zehn Kindern eines Kibbutz die Masern ausgebrochen, weil sie nicht dagegen geimpft waren. Das Ministerium entwickelt aktuell eine Datenbank, um Gemeinden ausfindig zu machen, bei denen der Anteil der Kinderimpfungen niedrig ist.

Die häufigste Todesursache in Israel ist Krebs, gefolgt von Herzkrankheiten. Zwischen 1979 und 2007 stieg die Krebsrate unter jüdischen Männern um 37 Prozent, unter jüdischen Frauen um 27 Prozent. Der Zunahme von Krebserkrankungen unter den israelischen Arabern während dieser Jahre aber ist sehr viel höher, nämlich 140 Prozent bei den Männern und 150 Prozent bei den Frauen. Auch die Anzahl der Personen, die an einer Herzkrankheit sterben, ist unter arabischen Männern doppelt so hoch wie bei jüdischen Männern. Unter den arabischen Frauen ist sie um 30 Prozent höher als unter jüdischen Frauen. Auch Schlaganfälle sind unter Arabern verbreiteter, vor allem unter den Frauen.

In ganz Israel beginnt die Anzahl der Raucher zurückzugehen auf momentan 22,8 Prozent. Trotzdem verzeichnet der Bericht, dass 35 Prozent der Männer, die ihren Wehrdienst antreten, rauchen. Während fast ein Drittel der Erwachsenen Israelis regelmäßig sportlich aktiv ist, sind es bei den Teenagern deutlich weniger: 14,1 Prozent betreiben nie Sport. Zum Vergleich: In den USA sind es 6,7 Prozent.

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