Die Festveranstaltung fand im Herzlija Ensemble Theater statt. Neben einer Delegation von 80 Vertretern aus Kultur, Medien, Wirtschaft und Erziehung nahmen unter anderen Andreas Michaelis, deutscher Botschafter in Israel, sowie weitere Kommunalpolitiker beider Städte teil.
Herzlijas Oberbürgermeisterin German bekundete ihre Freude darüber, dass die Tradition der Städtepartnerschaften fortgesetzt würde. "Wir vergessen die Vergangenheit nicht, wenden uns jedoch der Zukunft zu", sagte sie und bezeichnete Deutschland als "wahren Freund Israels". Für ihre Stadt würden sich nun Einblicke in die kulturelle Welt des Partners ergeben, die wirtschaftlichen Kontakte stellten ein unerschöpfliches Potenzial dar. Kooperationen in den Bereichen Jugend, Soziales und Bildung böten sich an. "Nach einer vierjährigen Verlobungszeit wollen wir unsere Beziehung heute besiegeln. Ich bin sicher, dass wir gemeinsam sehr weit kommen werden", sagte sie.
Jung bedankte sich für die beeindruckende Gastfreundschaft, mit der seine Delegation empfangen worden war. Die Fortsetzung der Jugendaustauschprogramme sei für ihn das wichtigste Thema. "Ein neues Kapitel unserer Städte, ja Länder" werde aufgeschlagen. Denn in Ostdeutschland sei es keineswegs typisch, Partnerschaften zu israelischen Städten zu unterhalten. Er fügte hinzu: "Wir werden den Massenmord an unseren jüdischen Mitmenschen nie vergessen und wir wollen Zeichen der Versöhnung setzen. Ohne Verdrängung des Unentschuldbaren möchten wir im 21. Jahrhundert Brücken zwischen unseren Menschen bauen." Jung erinnerte in seiner Rede auch daran, dass die jüdische Gemeinde in Leipzig mit 13.000 Mitgliedern einst die sechstgrößte Deutschlands war. Am Ende des Zweiten Weltkrieges waren davon nur noch 24 übrig. Heute sind es wieder über 1.300 Mitglieder.
Leipzigs Oberbürgermeister dankte auch dem Verband "Ehemalige Leipziger in Israel" für ihr Engagement, das am Anfang der Beziehungsaufnahme stand. Bereits seit 2007 gab es enge Kontakte zwischen den beiden Städten, unter anderem in den Bereichen Kultur, Jugend, Gesellschaft und Politik. Die formale Partnerschaft werde die guten Beziehungen nun noch vertiefen, teilte die Stadt Leipzig mit. Die Städtepartnerschaft zwischen Herzlija und Leipzig ist bereits die 84. offizielle Verbindung dieser Art zwischen deutschen und israelischen Städten.