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Mord an Hisbollah-Führer: „Israelischer Spion“ gesteht Beteiligung

DAMASKUS (inn) - Ein palästinensischer Jordanier hat seine angebliche Mittäterschaft an der Ermordung des damaligen Hisbollah-Kommandeurs Emad Mughnija gestanden. Nach eigenen Angaben arbeitete er bei dem Attentat im Jahr 2008 im Auftrag des Mossads.

In einer Sendung des staatlichen syrischen Fernsehens gab der in Syrien inhaftierte Adschad Jusuf Aneim seine angebliche Beteiligung am Mughnija-Mord bekannt. Im Jahr 2006 sei er vom israelischen Auslandsgeheimdienst angeworben worden, sagte er laut einem Bericht der Tageszeitung "Jediot Aharonot". Zwei Jahre später sei der Jordanier mit der Observation eines Geländewagens in Damaskus beauftragt worden, dessen Kennzeichen er an seine Führungsoffiziere weitergeben sollte. Erst im Internet habe er später gelesen, dass Mughnija in diesem Auto ermordet worden war. Bis heute sind die Hintergründe der Ermordung des Hisbollah-Kommandeurs noch nicht geklärt.

Unter welchen Umständen Aneim sein Geständnis ablegte, ist unbekannt. In Syrien sei es üblich, Gefangenen unter Folter Geständnisse abzupressen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Meist würden diese dann propagandistisch aufgearbeitet. Die Fernsehsendung habe damit in erster Linie als "Beweis" dienen sollen, dass die Proteste in Syrien von Israel aus "gesteuert" seien.

Der Hisbollah-Kommandeur galt als Drahtzieher des schweren Bombenanschlags auf das Marine-Hauptquartier der USA in Beirut im Jahr 1993. Damals wurden mehr als 300 Soldaten getötet. Schon zu Lebzeiten hatte die schiitische Hisbollah im Libanon Mughnija als Helden verehrt. Schließlich lebte er unter dem Schutz des Präsidenten Baschar al-Assad in Syrien. Mughnija wurde zudem verdächtigt, an Mordanschlägen auf libanesische Politiker beteiligt gewesen zu sein, die sich gegen die syrische Politik ausgesprochen hatten.

Laut dem Bericht der "Jediot Aharonot" habe Aneim im Jahr 2007 zum ersten Mal seine Auftraggeber getroffen. "Ich traf meinen Ansprechpartner Daud in einer Siedlung in Gusch Etzion." Bei dem Treffen sei er mit Landkarten und Fotografien von Syrien ausgestattet worden. Ebenfalls habe er dort konkrete Anweisungen erhalten. "Sie sagten mir auch, ich solle ein normales Leben führen und keinen Verdacht erregen." Ferner beschreibe Aneim in dem Video seine Arbeitsmethode.

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