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Anti-israelische Aktion: Britische Musiker suspendiert

LONDON (inn) - Das Londoner Philharmonie-Orchester (LPO) hat vier seiner Musiker suspendiert. Sie hatten dazu aufgerufen, einen Auftritt des Israelischen Philharmonie-Orchesters (IPO) abzusagen.

Die Cellistin Sue Sutherland sowie die Violinisten Tom Eisner, Nancy Eland und Sara Streatfeild unterzeichneten einen Brief und forderten darin die BBC auf, das Konzert am 1. September in London abzusagen. Veröffentlicht wurde das Schreiben am 30. August in der Zeitung "The Independent". Der Brief war Teil einer Kampagne, die sich gegen ein Engagement des IPO aussprach. In dem Brief wurde Israel als "Apartheidstaat" bezeichnet, der "auf jede mögliche Art die Entwicklung der palästinensischen Kultur" verhindere.

Das LPO distanzierte sich nach Veröffentlichung des Briefes von den vier Musikern. Der Geschäftsführer und Artdirector von LPO, Timothy Walker, und der Vorsitzende Martin Hohmann äußerten sich in einer öffentlichen Stellungnahme. Die Entscheidung zur Suspendierung der vier Musiker sende eine starke und klare Botschaft, dass ihr Handeln nicht toleriert werde. Das LPO habe keine politischen oder religiösen Überzeugungen. Es glaube fest an die Kraft der Musik, um Frieden und Harmonie in die Welt zu bringen, nicht Krieg, Terror und Uneinigkeit.

Zum Umgang mit den vier Suspendierten äußerten sich die LPO-Vertreter folgendermaßen: "Das Orchester würde niemals das Recht der Musiker auf freie Meinungsäußerung einschränken; trotzdem müssen solche Äußerungen unabhängig vom LPO geschehen und nicht so, dass sie mit dem LPO in Verbindung gebracht werden. Das Unternehmen wünscht sich nicht, die Karriere von vier talentierten Musikern zu beenden. Aber die Entscheidung in dieser Angelegenheit sendet eine starke und unmissverständliche Botschaft, dass solche Aktionen vom  LPO nicht toleriert werden und dass sich für das LPO Musik und Politik nicht vermischen."

Die BBC hatte sich geweigert, auf die Forderungen einzugehen. Das Israelische Philharmonie-Orchester spielte am 1. September in der renommierten Londoner Royal Albert Hall. Der Auftritt war ein Teil der "BBC Proms", eines der wichtigsten Festivals für klassische Musik weltweit. Die Liveübertragung im Radio wurde abgebrochen, nachdem anti-israelische Aktivisten die Aufführung immer wieder gestört hatten (Israelnetz berichtete). Eine Aufnahme des Konzertes ohne die Schreie der Aktivisten wurde in der folgenden Woche von der BBC gesendet.

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