Zu den Gästen des Fatah-Führers zählten der US-Sondergesandte für Frieden in Nahost, David Hale, und der Berater für nationale Sicherheit, Dennis Ross. Sie wollen bei ihrem Besuch in den Autonomiegebieten auf die Palästinenserführung einwirken, damit diese von dem geplanten Antrag absieht. Auch der Jerusalemer Generalkonsul Daniel Rubinstein war bei dem Gespräch zugegen, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA.
Abbas hob die Bereitschaft der Palästinenser hervor, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Doch zuvor müsse Israel die Richtlinien des Friedensprozesses akzeptieren – dazu gehöre eine Zweistaatenlösung mit den "Grenzen von 1967" sowie ein Ende der Siedlungsaktivitäten in den palästinensischen Gebieten.
In Ramallah demonstrierten gleichzeitig Palästinenser gegen den Druck, den die USA wegen der UN-Mitgliedschaft ausübten. "Wir vertrauen den USA nicht, einem Verbündeten Israels, des Feindes von Palästina", hieß es laut der palästinensischen Nachrichtenagentur "Ma´an" auf Transparenten. "Diese Amerikaner bringen keinen Segen zu uns", sagte einer der Demonstranten. "Sie sind gekommen, um uns Angst einzujagen. Wir sagen Präsident Abu Masen (Abbas), dass die Palästinenser vereint sind in dem Wunsch, dass er weitermacht und vor die Vereinten Nationen geht."
Bereits am Dienstag hatte US-Außenministerin Hillary Clinton Abbas in einem Gespräch aufgefordert, "hart mit uns zu arbeiten, um am Ende des Monats ein negatives Szenario in New York zu vermeiden". Die USA befürchten, dass der palästinensische Schritt ihre Bemühungen um eine Wiederbelebung der Friedensgespräche noch komplizierter machen könnte.
Hale und Ross kamen am Dienstag in Jerusalem mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und mit Verteidigungsminister Ehud Barak zusammen.