"Es ist absurd. Filme über Jerusalem werden auf Malta, in Marokko und Griechenland gedreht", so der israelische Regisseur Joram Honig. Er leitet den "Jerusalem-Film-Fonds", der vor drei Jahren eingerichtet wurde, um die Stadt als Drehort attraktiv zu machen.
In Hollywood werde die Ansicht vertreten, die Lage in Jerusalem sei zu unbeständig, um reibungslose Dreharbeiten zu gewährleisten. Zudem verweigerten internationale Versicherungen die Absicherung gegen Terrorrisiken oder böten diese nur zu exorbitanten Preisen an, heißt es in einem Bericht der Tageszeitung "Jediot Aharonot". Selbst israelische Filmemacher scheuten vor Dreharbeiten in Jerusalem zurück. Von etwa 600 israelischen Filmen, die seit der Gründung des Staates gedreht wurden, wurden nur etwa 30 in Jerusalem fabriziert. Laut Honig gibt es etwa vier internationale Produktionen pro Jahr in der Stadt, zumeist seien dies europäische.
Vom Staat im Jahr 2008 angeordnete Steuererleichterungen für Dreharbeiten in Israel hätten bisher nicht viel gebracht, da diese immer noch niedriger seien, als in anderen Ländern.
Die Stadt Jerusalem wirbt nun mit einer Versicherung gegen Terroranschläge und Zuschüssen von bis zu 400.000 Dollar, um internationale Produzenten zu locken. Zudem wurde eine Behörde bei der Stadtverwaltung eingerichtet, die bei der Beschaffung von Drehgenehmigungen und bei der Logistik behilflich sein soll. Die Städte Haifa und Tel Aviv stünden kurz davor, einen ähnlichen Film-Fonds wie Jerusalem einzurichten.