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Krone Jerusalems wieder hergestellt

Die "Krone" auf dem Damaskustor zur Altstadt Jerusalems, 1538 von Süleiman dem Prächtigen errichtet, ist nach einjährigen Restaurierungsarbeiten wieder nachgebaut worden. Der kastenförmige Aufbau mit Zacken auf dem schönsten Tor Jerusalems war 1967 bei Kämpfen zwischen der jordanischen Armee im Osten der Stadt und Israelis schwer beschädigt worden.

Jetzt wurde anhand von alten Fotos der Aufbau rekonstruiert. Auch die zerstörten oder verwitterten steinernen Dekorationen wurden minutiös anhand des alten Bildmaterials wiederhergestellt. Gleichzeitig wurde das ganze Tor gereinigt, nachdem zuvor schon das Zionstor, ein Turm am Jaffator und das sogenannte Herodestor, auch Blumentor genannt, monatelang in Gerüste eingehüllt und mit Sandstrahlen von Schmutz und Gestrüpp befreit worden waren. Die Mittel für die Renovierungen stellten die Stadt Jerusalem, die Altertumsbehörde und das Amt des Premierministers zur Verfügung.

"Die Altstadt von Jerusalem steht im Zentrum des Interesses von Menschen aus aller Welt und ist Israels wichtigste Touristenattraktion," sagt Elad Kendel, Direktor der Jerusalemer Entwicklungsbehörde. "Die Altstadtmauer und ihre Tore sind immer das Erste, was die Besucher sehen, ehe sie die Altstadt betreten."

Die Restaurierungsarbeiten konnten nur nachts ab 22 Uhr durchgeführt werden, weil in und vor dem Damaskustor fliegende Händler ihre Stände haben. Außerdem gelangen zahlreiche Besucher durch das Tor in die Altstadt und zu den heiligen Städten wie der Grabeskirche, der Klagemauer und der Al-Aksa-Moschee.

Neben dem weithin sichtbaren oberen Teil des Damaskustores, vor 460 Jahren von dem Sultan Suleiman errichtet, gibt es auch ein älteres "unteres Stockwerk". Das "moderne" Damaskustor wurde auf das Stadttor des römischen Kaisers Hadrian aus dem Jahr 130 nach Christi aufgesetzt. Vor etwa 40 Jahren hatten israelische Archäologen den Schutt der Jahrhunderte weggeräumt und unter dem heutigen Tor drei Bögen des alten Tores wiederentdeckt. Einer der Eingänge wurde aufgebrochen. So können Menschen unterirdisch, fast 8 Meter unter der heutigen Straßenebene, die Stadt auf römischem Steinpflaster betreten. An der Stelle, wo der römische Kaiser eine Säule mit seiner Statue errichtet hatte, wurde auf einem Sockel ein Hologramm der Säule aufgestellt.

Die Säule in dem damals schon prächtigen Haupttor Jerusalems ist auf dem ältesten Stadtplan von Jerusalem abgebildet, der sogenannten Madaba-Karte auf einem Mosaik aus dem 6. Jahrhundert. Heute ist die Säule in den Pflastersteinen auf der modernen Straße, ein "Stockwerk" höher, symbolisch nachempfunden worden. So wurde dem arabischen Namen des Tores "Bab el-Amud" (Säulentor) Ehre getan. Die Straße führt vom vom Damaskustor zum großen Basar der Altstadt, der exakt über den fast 2.000 Jahre alten Prachtstraßen des Hadrian errichtet ist.

Wo einst der breite römische Cardo, beiderseits von Säulen gesäumt, stand, ziehen sich heute gleich drei parallele Basargassen von Westen in Richtung Osten durch die ganze Altstadt. In einigen Restaurants über dem alten Cardo schauen noch zwischen den Tischen und Stühlen die Kapitelle der alten Säulen hervor. Am westlichen Ende ist der Cardo nach 1968 wieder völlig freigelegt worden.

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