"Wir beurteilen diese Entscheidung als zutiefst besorgniserregend", hieß es aus dem amerikanischen Außenministerium in Washington am Montag. Victoria Nuland, eine Sprecherin des Ministeriums, erklärte gegenüber Reportern: "Diese Handlungen sind kontraproduktiv im Bemühen um direkte Friedensverhandlungen." Man habe der israelischen Regierung diese Haltung mitgeteilt.
Israels Verteidigungsminister Ehud Barak hatte zuvor den Ausbau der israelischen Siedlung Ariel im Westjordanland genehmigt, innerhalb der nächsten drei Jahre sollen dort 277 neue Wohneinheiten entstehen. In 100 dieser Wohnungen sollen Israelis wohnen, die vor sechs Jahren die ehemalige Siedlung Netzarim im Gazastreifen räumen mussten. Ansonsten sind die neuen Häuser überwiegend für Einwanderer aus Staaten der früheren Sowjetunion bestimmt.
Wie die Zeitung "Jerusalem Post" berichtet, hat sich auch die Palästinensische Autonomiebehörde erwartungsgemäß negativ über das Bauvorhaben geäußert: "Mit dieser Aktion beweist Israel aufs neue, wie wichtig es für uns ist, eine Anerkennung unseres Staates zu beantragen", sagte PA-Sprecher Nabil Abu Rudeineh. "Der Ausbau der Siedlung ist der israelische Versuch, jede verbliebene Chance auf eine Wiederaufnahme des Friedensprozesses zu zerstören."
Der Bürgermeister von Ariel, Ron Nachmann, zeigte sich über die Baugenehmigung erfreut – es handele sich um das größte Einzelprojekt, das innerhalb der vergangenen zehn Jahre in seiner Stadt genehmigt worden sei. Mit fast 18.000 Einwohnern ist Ariel die viertgrößte israelische Siedlung in Samaria.