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Itamar-Massaker: Erster Jugendlicher verurteilt

JERUSALEM (inn) - Ein israelisches Militärgericht hat am Dienstag nach dem Anschlag auf die Familie Vogel in Itamar einen der beiden Mörder für schuldig befunden. Das Verfahren gegen den zweiten Beschuldigten läuft separat weiter, da die Palästinenser gegeneinander ausgesagt hatten.

Hakim Awad und Amdschad Awad hatten gestanden, im März fünf Mitglieder der Familie Vogel in deren Haus ermordet zu haben, unter den Getöteten waren auch zwei Kinder und ein Baby.

Der 18-jährige Hakim Awad wurde jetzt des fünffachen Mordes für schuldig befunden. Ihm werden zudem Vergehen gegen das Waffengesetz sowie mehrere Sicherheitsverstöße vorgeworfen. Das Strafmaß soll im September festgelegt werden. Davor will das Gericht noch Angehörige der Familie Vogel anhören.

Der Verurteilte hatte den Vorsitzenden Richter, Menachem Lieberman, mehrmals unterbrochen, als dieser die Anschuldigungen vorlas. Unter anderem teilte er mit, dass er und sein Komplize nach der Tat ihre Verwandten aufgesucht hätten. Diese seien sehr aufgebracht gewesen und hätten die beiden geschlagen, bevor sie ihnen halfen, die Tatwaffen und die blutige Kleidung zu verstecken. Ihr Onkel habe sich zunächst geweigert und ihnen erst geholfen, als beide damit drohten, weitere Israelis in Itamar zu ermorden. Wie die Tageszeitung "Jerusalem Post" meldet, gehört der Mann der Terrorgruppe "Palästinensische Volksfront für die Befreiung Palästinas" (PFLP) an.

Trotz des Geständnisses der Palästinenser hatte das Gericht einen DAN-Abgleich angeordnet, um die Schuld zu beweisen. Der fünffache Mord an der israelischen Familie habe in Israel und im Ausland Entsetzen hervorgerufen. So "grotesk" es sich auch anhöre, es könne sein, "dass eine Person die Verantwortung für eine Tat übernehmen will, die sie nicht begangen hat, aus Gründen der Ehre", begründete Lieberman die Entscheidung.

Ein Sprecher der israelischen Armee teilte unterdessen mit, die Gerichtsverhandlung mit dem 19-jährigen Amdschad Awad wurde für den 16. August angesetzt. Da die Jugendlichen gegeneinander ausgesagt hatten, können sie nicht zusammen vor Gericht gestellt werden.

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