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Schalit: Militär sucht nach neuen Gesichtspunkten

JERUSALEM (inn) - Eine Arbeitsgruppe der israelischen Armee soll die Umstände der Gefangenschaft des entführten Soldaten Gilad Schalit neu untersuchen. Sie arbeitet parallel zum Inlandsgeheimdienst Schabak und steht in engem Kontakt mit dem Auslandsgeheimdienst Mossad.

Einem Bericht der Tageszeitung "Ha´aretz" zufolge traf die Kommandantin der Personalabteilung der Armee, Generalmajorin Orna Barbivaj, am Mittwoch die Familie Schalit. Sie informierte die Angehörigen des Verschleppten über den Schritt. Generalstabschef Benny Gantz hatte die Arbeitsgruppe in der vorigen Woche ernannt. Die Leitung hat der Oberst der Reserve Lior Lotan. Ihm sind sechs Geheimdienstexperten und Offiziere unterstellt.

Gantz‘ Vorgänger Gabi Aschkenasi und der frühere Schabak-Chef Juval Diskin hatten vor Ende ihrer Amtszeit gesagt, Israel habe keine genauen Informationen über Schalits Gefangenschaft unter der Hamas. Deshalb könne es den Soldaten nicht ausfindig machen oder seine Freilassung gewährleisten. Das neue Team soll Beweismaterial sichten, das Militär und Geheimdienst seit der Entführung vor fünf Jahren gesammelt haben. Die Hoffnung ist, dass die Mitarbeiter neue Gesichtspunkte entdecken.

Aus dem Militär hieß es, die Arbeitsgruppe solle die Politiker bei der Entscheidung zwischen einem Gefangenenaustausch und einer militärischen Operation unterstützen. Die Maßnahme sei keine Ausrede für eine Verzögerung bei der Entscheidung über einen Handel mit der Hamas.

Gilad Schalit wurde am 25. Juni 2006 von bewaffneten Palästinensern in den Gazastreifen verschleppt. Damals war er 19 Jahre alt. Das bislang letzte Lebenszeichen des Soldaten war ein Videofilm vom September 2009, den die Hamas im Austausch gegen 20 inhaftierte Palästinenserinnen an Israel übergab. Für seine Freilassung verlangt die radikal-islamische Gruppe die Entlassung von rund 1.000 in Israel inhaftierten Palästinensern.

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