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Grenzsturm: UN-Bericht kritisiert syrisches Militär

NEW YORK (inn) - Syrische Truppen haben in den vergangenen Wochen zweimal palästinensische Demonstranten ungehindert die Grenze nach Israel passieren lassen. Diesen Vorwurf äußert UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon in einem aktuellen Bericht über den Einsatz der UNDOF-Truppe, die im Golan das syrisch-israelische Grenzgebiet sichert.

Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur "Ma´an" heißt es in dem Bericht nicht, die syrische Führung habe die Massenproteste am 15. Mai und am 5. Juni organisiert. Aber er weist darauf hin, dass sich Truppen in der Nähe befunden und nicht eingegriffen hätten.

Am "Nakba"-Tag, dem Jahrestag der israelischen Staatsgründung am 15. Mai, seien etwa 300 Palästinenser auf die israelische Seite gelangt, so der UN-Report. "Trotz der Anwesenheit der syrischen Polizei überquerten sie die Waffenstillstandslinie über ein nicht markiertes Minenfeld." Dabei hätten sie einen israelischen Sicherheitszaun durchbrochen. Die israelischen Truppen hätten mit Tränengas und Warnschüsse reagiert und dann "direktes Feuer" auf die Demonstranten abgegeben. Es habe vier Tote und 41 Verwundete gegeben.

Den "Naksa"-Tag am 5. Juni, der an die arabische Niederlage gegen Israel im Sechstagekrieg erinnert, hätten die Palästinenser für Demonstrationen an zwei Orten ausgewählt. "Trotz der Gegenwart der syrischen Sicherheitskräfte versuchten Demonstranten an beiden Orten, die Waffenstillstandslinien zu durchbrechen", heißt es weiter. Die Israelis hätten erneut Tränengas und scharfe Munition eingesetzt. Bis zu 23 Demonstranten seien getötet und zahlreiche verletzt worden. Dabei wird nicht differenziert zwischen den Toten durch israelische Schüsse und durch die Explosion mehrerer Minen, die durch eine Brandbombe der Palästinenser ausgelöst worden war. "Ma´an" zitiert einen namentlich nicht genannten Diplomaten mit der Aussage, palästinensische Führer seien "wütend, dass ihre Leute als Kanonenfutter benutzt wurden".

Der Bericht bezieht sich auf die Arbeit der UNDOF-Truppe von Januar bis Juni 2011. Mit der Verlängerung des Mandates soll sich der Weltsicherheitsrat noch in diesem Monat befassen. Europäische Ratsmitglieder bemühen sich derweil um eine Resolution, die das syrische Vorgehen gegen die internen Aufstände in dem arabischen Land verurteilen soll.

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