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Bischofskirche von Akko gefunden

AKKO (inn) - Bei einer Notgrabung haben Archäologen zum ersten Mal in der Geschichte der Erforschung von Akko eine byzantische Kirche freigelegt. Das 1.500 Jahre alte "öffentliche Gebäude" wurde bei Bauarbeiten für eine moderne Kaufhalle 100 Meter westlich von Tell Akko gefunden, dem ältesten Wohnhügel der Stadt. Nurit Feig von der Altertumsbehörde leitete die Grabung.

Bisher hatte man in der Hafenstadt zwischen Haifa in Nordisrael und Tyros im Libanon nur ein Wohnviertel aus der byzantinisch-christlichen Periode gefunden, obgleich sich ein anonymer Pilger aus dem italienischen Piacenza in einem Bericht aus dem Jahr 570 über die vielen und schönen Kirchen Akkos begeistert hatte. Bekannt war auch, dass es Bischöfe aus Akko und Caesarea gab, die sich an den frühen christlichen Konzilen beteiligten und an der theologischen Gestaltung des Christentums mitwirkten. Die Archäologin vermutet, dass die byzantinischen Kirchen von späteren Erbauern zerstört und überbaut worden sind. So ist Akko, später auch "Saint Jean d´Acre" genannt, vor allem für die gewaltigen unterirdischen Kreuzfahrerbauten bekannt und eine beliebte Touristenattraktion geworden.

In dem jetzt freigelegten "öffentlichen Gebäude", das mutmaßlich als Kirche diente, wurden Dachziegel, Münzen, Keramik, marmorner Wandschmuck und Münzen gefunden. Röhren aus Terra Cotta waren unter den Mauern verlegt. Die Fußböden waren teilweise mit Mosaik bedeckt. Die Bewohner waren mit Wasser versorgt dank eines Brunnens innerhalb des Gebäudes.

Akko gab es schon in der hellenistischen Periode, also vor den christlichen Byzantinern. Das belegen Funde unter Kreuzfahrerbauten. Keramik aus dem ganzen Mittelmeerraum, darunter auch Amphoren aus Rhodos, beweisen, dass Akko schon in der hellenistischen Periode eine wichtige Hafenstadt war.

Akko war einer der wichtigsten Stützpunkte der Kreuzfahrer während 200 Jahren. 1799 versuchte Napoleon die von den türkischen Osmanen mit mächtigen Schutzmauern befestigte Stadt zu erobern, um in Syrien einen Aufstand gegen die Osmanen zu schüren. Aber die türkischen Soldaten warfen den französischen Diktator mit Hilfe britischer Seeleute zurück, wobei Napoleon alle seine Kanonen verlor und sich geschlagen zurückziehen mussten. In der Mandatszeit 1917 bis 1948 diente die osmanische Festung als britisches Gefängnis für jüdische und arabische Untergrundkämpfer.

Seit 2001 zählt die Altstadt von Akko zum UNESCO-Weltkulturerbe, aufgeführt unter "Europa und Nordamerika", während die Altstadt Jerusalems auf der UNESCO-Liste unter den arabischen Staaten als "staatenlos" aufgezählt wird.

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