Der Krieg brach am 12. Juli 2006 aus, nachdem die Hisbollah einen israelischen Posten überfallen und die beiden Reservisten Eldad Regev und Ehud Goldwasser entführt hatte. Deren Leichen wurden später im Austausch gegen arabische Häftlinge an Israel übergeben. Beim Ausbruch des Zweiten Libanonkrieges seien der israelischen Armee etwa 200 Ziele im Libanon bekannt gewesen, erzählte der Offizier. Dazu hätten nahezu 100 Wohnhäuser und andere Lagerräume gehört, wo Raketen mit großer Reichweite aus dem Iran deponiert waren. Diese hätten die israelischen Verteidigungsstreitkräfte bereits in der ersten Nacht der Kampfhandlungen zerstört.
Heute wisse die Armee von Tausenden Stätten, die in einem zukünftigen Krieg mit der Hisbollah legitime Ziele darstellen würden. Ein Großteil der Waffen sei in rund 100 Ortschaften im Südlibanon gelagert. "Unser Geheimdienst ist heute viel besser als vor fünf Jahren", so der Offizier. Bereits vor einiger Zeit hatte die Armee eine Landkarte mit 950 strategischen Orten veröffentlicht, die über den gesamten Libanon verteilt sind – dabei handelt es sich vor allem um Bunker und Beobachtungsposten der Hisbollah.
Der Offizier äußerte sich auch zur internationalen Friedenstruppe UNIFIL, die im Südlibanon die Wiederbewaffnung der schiitischen Miliz verhindern soll: "UNIFIL arbeitet effektiv in offenen Gebieten, und deshalb sehen wir dort nicht wirklich Hisbollah-Stellungen. Stattdessen ist die Hisbollah innerhalb von Ortschaften stationiert, weil sich die UNIFIL dort nicht frei bewegen kann."