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Jom Jeruschalajim: Juden feiern Jerusalemtag

JERUSALEM (inn) - Am heutigen Dienstagabend beginnen in Israel die Feierlichkeiten zum diesjährigen Jerusalemtag, dem "Jom Jeruschalajim". Dieser Tag wird seit der Wiedervereinigung der Stadt im Jahr 1967 gefeiert. Der "Jom Jeruschalajim" beginnt mit einer Parade durch die Stadt. Am Mittwoch gibt es Feiern an der Klagemauer und an verschiedenen Orten in Jerusalem. Juden beten darum, dass die Stadt für immer vereinigt bleiben wird.

Der Ostteil Jerusalems gehörte bis zum Jahr 1967 zu Jordanien. Im Sechs-Tage-Krieg wurde er von Israel erobert. Die Stadt wurde nach 19-jähriger Teilung wieder vereinigt. Seitdem haben Juden wieder Zugang zur Altstadt und damit auch zur Klagemauer, dem letzten erreichbaren Rest eines der beiden biblischen Tempel.

Nach jüdischer Überlieferung hat Gott bei der Erschaffung der Welt alle Schönheit in zehn Teile aufgeteilt. Neun von ihnen verwendete er allein für Jerusalem, den zehnten für den Rest der Welt. Ebenso verfuhr er mit allem Leid, das auf der Erde geschehen sollte. Wie keine andere Stadt trägt Jerusalem historische und religiöse Überlieferungen dreier Weltreligionen. Für Juden ist es die heiligste Stadt und für Muslime die drittheiligste nach Mekka und Medina. Christen glauben, dass Jesus hier gekreuzigt worden und auferstanden ist.

Rund 3.000 Jahre jüdische Geschichte

Die jüdische Geschichte Jerusalems ist rund 3.000 Jahre alt. Nach der Hebräischen Bibel hat König David die Stadt, die bereits Jahrhunderte vorher in ägyptischen Quellen erwähnt wurde, 997 vor der Zeitrechnung von den Jebusitern erobert. Seitdem war Jerusalem die Hauptstadt des jüdischen Königreiches. Vor seinem Tod kaufte David eine Tenne auf dem Berge Moria. Dort ließ sein Sohn Salomo den ersten Tempel bauen. Schon vorher galt der Berg als heilig. Der Überlieferung zufolge hat Gott Abraham befohlen, dort seinen Sohn Isaak zu opfern.

Nach Ende des Königreiches wurde Jerusalem nacheinander von den Babyloniern, Persern, Griechen und Römern erobert. Nach dem gescheiterten Aufstand unter der Leitung von Simeon Bar Kochba (132 bis 135 nach der Zeitrechnung) wurde Jerusalem zur römischen Militärkolonie Aelia Capitolina. Juden wurde der Zutritt zur Stadt untersagt. Das ganze Gebiet wurde Palästina genannt. Durch die Umbenennung wollten die Römer jede Erinnerung an das jüdische Leben in der Region auslöschen.

Byzantiner, Kreuzfahrer und Osmanen herrschten über Jerusalem, bis die Stadt 1917 von den Briten erobert wurde. Am 14. Mai 1948, mit dem Ende der britischen Mandatszeit, wurde der Staat Israel gegründet. Seit 1949 hat er Jerusalem als Hauptstadt. Da nach Vorstellung der UN Jerusalem internationalisiert werden sollte, haben alle Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu Israel ihre Botschaften in Tel Aviv eröffnet.

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